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Œuvres Éphrem le Syriaque (306-373) Rede über den Text: „Wehe uns, dass wir gesündigt haben!“ (Klagel. 5,16.) (BKV)

5.

Wenn ich an dies alles denke, dann ergreifen mich Jammer und Entsetzen, foltern mich Leiden und Schmerzen, und Kummer verbittert mir das Leben. Stunde für Stunde erinnere ich mich an all dies, indem S. 112 ich meine Heimlichkeiten betrachte, und bittere Seufzer entringen sich in Menge meinem Herzen. Schaue ich auf den Tag des Hinscheidens, so sehe ich, daß allerdings dann meine bösen Taten ein Ende nehmen werden; ich sehe aber auch das Grab voll Finsternis und erzittere dann wieder vor dem Tode. Ich bete, von hier scheiden zu dürfen und durch den Tod den Verschuldungen zu entgehen; allein bei dem Gedanken an den Tag des Hinscheidens erbeben meine Knie vor Angst. In zwei Dingen liegt für mich Qual und in dreien 1 Pein; sie alle aber bringen mir Verdammung, Gram und Elend. Sie rufen mir zwar zu, vom Sündigen abzulassen, aber ich vermehre trotzdem meine Schuld. Sterbe ich, so haften sie mir noch im Grabe an, und werde ich am Jüngsten Tage auferweckt, so muß ich geraden Weges in die Hölle wandern. Betrachte und überblicke ich nun dies alles, so ziehe ich das Grab allem anderen vor; denn in ihm wohnt es sich doch besser als hier und als dort in der Hölle. Groß ist für mich, Brüder, die Qual sowohl in dieser als in der künftigen Welt; denn hier gibt es Sünden und Versuchungen, und dort droht die Höllenpein. Hier quälen mich die Versuchungen, und der Böse überhäuft mich mit allen möglichen Sündenmakeln; im Jenseits martert mich die Pein für das, was ich in dieser Welt verübt habe.


  1. Sünden, Tod, Gericht. ↩

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Rede über den Text: „Wehe uns, dass wir gesündigt haben!“ (Klagel. 5,16.) (BKV)

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