2.
Der Prokonsul Perennis: „Tu, was ich dir gesagt habe. Gib deine Ansicht auf, Apollonius. Opfere den Götterbildern und der Statue des Kaisers Kommodus!“
Apollonius aber lächelte und sprach: „Über Gesinnungsänderung und über Schwören habe ich meine Verteidigung bereits vorgelegt. Vernimm nun, wie ich über das Opfern denke. Auch wir opfern, ich und alle andern Christen, aber wir senden ein unblutiges und reines Opfer empor zu Gott, dem Allherrscher, dem Kyrios über Himmel und Erde und alles Lebendige. Dies Opfer ist begleitet von Gebeten, nicht zuletzt auch für die vernunftbegabten Ebenbilder Gottes, die von der göttlichen Vorsehung eingesetzt wurden als kaiserliche Herrscher über den Erdkreis. Täglich also, so schreibt es unser S. 82 heiliges Gesetz vor, beten wir zu Gott, der Kyrios in den Himmeln ist, für Kommodus, der als Kaiser diese Welt beherrscht. Denn wir wissen es untrüglich: nicht durch Zufall, sondern einzig durch den Willen Gottes, des Unbesiegten, der das Weltall durchwaltet (schon vorhin habe ich's dargelegt), herrscht er als Kaiser über den Erdkreis.“
Perennis: „Ich gebe dir einen Tag Bedenkzeit, Apollonius. Überlege es gründlich. Es geht um dein Leben!“
