4. Fragment aus einem Briefe des Irenäus
Fragment aus einem Briefe des Irenäus über den Paschastreit (an Blastus?).1
Die Apostel haben verordnet, daß wir Niemanden we- S. 282 gen Speise, Trank, Feste, Neumonde und Sabbate richten dürfen. (Coloss. 2, 16.) Woher nun Kämpfe, woher die Schismen? Wir feiern Feste, aber im Sauerteig der Bosheit, indem wir die Kirche Gottes zerreissen und Solches, was aussen ist, beobachten, um das Bessere, den Glauben und die Liebe, wegzuwerfen. Daß diese Feste und Fasten dem Herrn mißfallen, haben wir von den Propheten gehört. S. 283
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Blastus war ein römischer Priester, der zu Rom für die Osterfeier nach jüdischer Art agitirte (s. Hefele I. S. 88 und Möhler, Patrologie S. 334); ob übrigens dieses Fragment wirklich dem an Blastus gerichteten Briefe angehört, ist zweifelhaft, wie auch, ob dasselbe gleich den anderen drei von dem Tübinger Kanzler Pfaff in der Turiner Bibliothek aufgefundenen Fragmenten des Irenäus echt sei (Möhler a. a. O. S. 335 u. 394). ↩