3. Erster pseudoisidorischer Brief.
Von der Übertragung der Leiber der Apostel und über gewisse Häretiker.1
Den theuersten und geliebtesten Söhnen der heil. Kirche Gottes und Allen, welche dem Herrn im rechten Glauben dienen, (entbietet seinen Gruß) Cornelius, der Bischof.
Euere Liebe läßt mich hoffen, daß ihr unser Schreiben mit Freuden aufnehmen und an unserem Gedeihen und Troste Theil nehmen werdet; darum freut euch mit uns, daß auf die Bitten einer frommen und sehr edlen Matrone Lucina die Körper der Apostel Petrus und Paulus aus den S. 379 Katakomben erhoben wurden und zwar wurde der Leib des hl. Paulus auf derem Landgute auf der Ostiensischen Straße dort, wo er enthauptet wurde, beigesetzt, hernach bestatteten wir den Leib des hl. Apostelfürsten Petrus nahe an dem Orte, wo er gekreuziget wurde, zwischen den Leibern der hl. Bischöfe in dem Tempel des Apollo, auf dem Goldberge, dem vatikanischen (Hügel) des Neronianischen Palastes am 28. Juni.2 Lobet und danket dafür Gott. (c. 1.) Der böse Feind erweckte die Häretiker Novatus, Novatian und Nicostratus, welche Viele verführten; Gott aber erfreute uns dadurch, daß die Bekenner, welche sich eine Zeit lang von Jenen verblenden ließen, zur Wahrheit zurückkehrten. Darum ermahnet und stärket Alle im Glauben, seid standfest, denn bald erwartet euch der vom Herrn der Geduld verheissene Lohn. Seid einmüthig untereinander, denn Reich, das in sich uneins ist, wird nicht bestehen. (c. 2.)
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Andere Überschrift: Br. d. hl. P. Corn. über die Translation der Apostel und über die Entlarvung des Häretikers Novatus und eine nothwendige Ermahnung. ↩
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Diese Erzählung hat Ps.-Is. dem Pontificalbuche entnommen; über die verschiedenen Grabstätten der hl. Apostelfürsten cf. Kraus, Roma sotteranea S. 68, 69, 117 ff. ↩