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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Letters of the Popes Echte und unechte Papstbriefe 1 (42-309) (BKV)
25. Dionysius I. (259 – 268)
I. Fragmente echter Schreiben.
a) Fragment des Briefes des Papstes Dionysius an Dionysius, Bischof von Alexandrien , „gegen die Sabellianer.“
Text.
2. Der Sohn Gottes ist nicht gemacht oder geworden, sondern von Ewigkeit vom Vater gezeugt.

Nicht weniger sind auch diezu tadeln, selche meinen, der Sohn sei ein Geschöpf, und der Herr (sei geworden wie eines der wahrhaft Gewordenen (Geschöpfe), da doch die hl. Schriften die ihm gemäße und gebührende Zeugung und keineswegs eine Bildung und Schaffung bezeugen. Deßhalb ist es keine geringe, sondern die größte Lästerung, zu sagen, der Herr sei gewissermaßen etwas wie mit Händen Gemachtes; denn wenn der Sohn geworden (geschaffen) ist, so war er einmal nicht; er war aber immer, weil er ja, wie er selbst sagt,1im Vater ist, und da er (Christus) der S. 433 Logos, die Weisheit und die Kraft Gottes ist; denn daß dieses Christus ist, sagen, wie ihr wisset, die hl. Schriften; diese aber (Logos, Weisheit und Kraft) sind substantiell göttliche Kräfte. Ist nun der Sohn geworden, so waren diese2(https://bkv.unifr.ch/works/266/versions/287/scans/Kräfte) einmal nicht, also war eine Zeit, wo Gott ohne sie war, was gänzlich unstatthaft ist. Aber wozu soll ich noch weiter mit euch, die ihr vom hl. Geiste erfüllte Männer und wohl unterrichtet seid, über jene Ungereimtheiten reden, welche sich aus der Behauptung ergeben, der Sohn sei ein Geschöpf? Jene haben, wie mir scheint, die Lehrmeister dieser Ansicht nicht beachtet und haben dieselben sich deßhalb gänzlich von der Wahrheit entfernt, da sie den Ausspruch:3Der Herr gründete4mich am Anfange seiner Wege„ anders, als es das göttliche und prophetische Wort will, auslegten. Denn nicht eine Bedeutung hat, wie ihr wisset, das „er gründete;“ „er gründete„ ist hier zu nehmen statt „er stellte“5mich über die von ihm geschaffenen Werke, die aber geschaffen wurden durch den Sohn selbst; keineswegs aber darf man hier das „er gründete„ für „er schuf“ 6verstehen; denn „gründen„ ist verschieden von „schaffen.“ „Hat nicht,„ sagt Moses in dem großen Liede im Deuteronomium, „hat nicht dein Vater selbst dich erworben, geschaffen und gegründet?“ Man könnte ihnen auch zurufen: O ihr unbesonnenen Menschen, also ein Geschöpf ist „der Erstgeborene vor allen Geschöpfen,7"der aus dem Schooße vor dem Morgenstern Erzeugte,„ 8der als Weisheit von sich sagt:9 „Vor allen Hügeln zeugt er mich“? Und so wird man viele Stellen der hl. Schriften finden, S. 434 in welchen der Sohn als gezeugt bezeichnet wird, keine aber, welche sagt, daß er geschaffen sei. Hieraus ist klar erwiesen, daß Diejenigen falsche Vorstellungen über den Ursprung des Sohnes haben, welche dessen göttliche und unaussprechliche Zeugung eine Erschaffung zu nennen wagen.


  1. Joh. 14, 12. ↩

  2. Offenbar unrichtig übersetzt Kuhn diesen Satz: so war er (der Sohn) solches nicht immer. ↩

  3. Sprüchw. 8; 22. ↩

  4. Griechisch: ἔκτισε. ↩

  5. Griechisch: ἐπέστησε. ↩

  6. Griechisch: ἐποίησε. ↩

  7. Coloss. 1, 15. ↩

  8. Ps. 109 (110), 3. ↩

  9. Sprüchw. 8, 25; so beweist der Papst seine frühere Auslegung der dunklen Stelle durch andere deutliche Stellen als die einzig richtige. ↩

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Echte und unechte Papstbriefe 1 (42-309) (BKV)

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