Acht und zwanzigstes Kapitel.
1. Licinius, welcher von Konstantinus auch in Nikomedien belagert wurde, verlor alle Hoffnung, weil er seine Kriegsmacht, eine Schlacht zu wagen, zu schwach wußte. Deswegen begab er sich zu Konstantinus, als Bittender, legte den Purpur vor ihm nieder, nannte ihn laut seinen Kaiser und Herrn, und bat wegen des Geschehenen, um Verzeihung. 2. Denn er hoffte zuversichtlich, sein Leben zu retten, weil seine Gattin darüber eidliche Zusicherung von Konstantinus erhalten hatte. 3. Konstantinus übergab den Martinianus seinen Trabanten zur Hinrichtung; den Licinius hingegen sandte er nach Thessalonich, um dort S. 168 sein Leben in Sicherheit zu beschließen. Aber nicht lange hernach brach er, nach seiner gewöhnlichen Weise, den Eid, und ließ denselben erdrosseln.
