Ein und vierzigstes Kapitel.
[Jahr 341.] 1. Konstantinus aber und Konstans geriethen wegen des unter Karthago stehenden Theils von Africa und wegen Italien in Streit; weshalb Konstans seinen Bruder unvermuthet überfallen wollte, und seinen Groll in dieser Absicht drey Jahre lang verbarg.1 2. Er erwartete daher den Zeitpunkt, da derselbe im Begriff war, sich in die ihm ergebene Provinz zu verfügen, und schickte Kriegsvolk ab, das dem Vorgeben nach den S. 194 Konstantius in seinem Kriege gegen die Perser unterstützen, in der That aber ihn unvermuthet überfallen sollte. 3. Sie vollzogen ihren Auftrag und ermordeten den Konstantius.
Zosimus giebt hier gegen das Zeugniß der übrigen Geschichtschreiber dem Konstans die Schuld dieses bürgerlichen Krieges; welchen doch Konstantin, um seine Anforderung auf Provinzen, welche Konstans von Dalmazius Hinterlassenschaft angeblich vorenthielt, durchzusetzen, anfieng. Kostantin fiel in einen Hinterhalt, den seines Bruders Konstans bedächtlichere Feldherren gelegt hatten, ward umringt und erschlagen, ohne daß ein Auftrag von Seiten des Konstans hierzu bekannt oder erweislich wäre. ↩
