Sechzehntes Kapitel.
1. Diese aber waren in einem heftigen Sturme auf ihrer Fahrt1 umgekommen; und der Senat S. 48 [der jüngere Gordianus. J. 238.] übergab nun die ganze Regierung Gordianus, dem Sohne des einen von beiden. 2. Von izt an entsagte das Römische Volk der Traurigkeit, die es vorher ergriffen hatte, indem der Kaiser dasselbige durch Schauspiele und Kampfübungen davon abbrachte. 3. Indessen aber jedermann, wie aus einer langen Schlafsucht erwachte, entsponn sich eine geheime Nachstellung gegen den Kaiser, indem Maximus und Balbinus einige Soldaten gegen ihn anstifteten; 4. nach deren Entdeckung sowohl die Urheber des Komplottes, als auch nicht wenige Theilnehmer niedergemacht wurden.2
Der ältere Gordianus war Prokonsul in Afrika, der jüngere, dessen Sohn, sein Legat; lezterer kam im Treffen gegen einen Anhänger Maximins um, worauf ersterer sich selbst entleibte. Damals lebte Maximin noch. Erst nach ihrem Tode wurden Maximus und Baldinus zu Kaisern vom Senate ernannt, welchen die aufrührische Volksstimme den jüngern Gordianus, Enkel des ältern, zugesellte.
Nicht ein Komplot des Maximus und Baldinus, zweier treflicher Fürsten, gegen den Gordianus, sondern Unzufriedenheit der trotzigen Soldaten, besonders der Prätorianer kostete ihnen das Leben. ― Indessen soll nach anderen Erzählungen der jüngere Gordianus erst nach der Ermordung des Maximus und Balbinus mit dem Purpur bekleidet worden seyn.
Einige Schriftsteller geben an, in einem Treffen; andere im Sturm. Die einzige Pariser Handschrift, πεῖν [pein], welches eine Abkürzung von πολεμεῖν [polemein] scheinen kann, ist wohl nicht hinreichend, den Ausdruck Sturm figürlich vom Treffen zu verstehen. ↩
Die in der That verwirrte Erzählung des Zos. in diesem und den beiden vorhergehenden Kapiteln ist auf folgende Weise zu berichtigen. ↩
