Viertes Kapitel. Honorius mit Serena. Stilichos Entwürfe.
1. Stilicho aber verwaltete das abendländische Reich, und gab seine, mit der Serena gezeugte, Tochter1 dem Honorius zur Ehe. Serena war S. 110 eine Tochter des Honorius, des Bruders des Theodosius, des Vaters der beiden Kaiser. 3. Durch diese Verwandtschaft mit dem Kaiser befestigte er seine Gewalt, und sahe fast die ganze Macht der Römer sich unterthan. 4. Denn als Theodosius, nach der Hinrichtung des Eugenius,2 starb, so behielt Stilicho, Feldherr des ganzen Heers, was stark und kriegerisch war, bei; was aber ausgemergelt, und nicht wohl brauchbar war, ließ er ins morgenländische Reich ziehen. 5. Bei dieser Anordnung zeigte er seinen Haß gegen den Rufinus, der im Morgenlande ein Gleichgewicht von Macht haben wollte, und dachte darauf, zum Arkadius zu reisen, um auch dessen Staatsgeschäfte nach Willkühr zu verwalten. 6. Denn er versicherte, der sterbende Theodosius habe ihm alle Sorge für beide Kaiser aufgetragen.
