Zwei und zwanzigstes Kapitel. Tod des Gainas. Thrakien wieder beruhigt.
1. Dieses war der Plan des Gainas! Ulde1s aber, der damals Anführer der Hunnen war, hielts für gefährlich, einem Barbaren, der eigene S. 145 Soldaten hatte, einen Aufenthalt jenseits2 des Isters zu gestatten, und glaubte zu gleicher Zeit, dem Römischen Kaiser einen Gefallen zu thun, verfolgte daher jenen, und machte Anstalten, sich ihm in einer Schlacht entgegen zu stellen. 2. Daher versammelte er seine Macht, und zog gegen ihn aus. Gainas, der zu den Römern nicht mehr zurückkehren, und dem gedrohten Anfalle nicht entgehen konnte, bewaffnete seine Leute, und gieng den Hunnen entgegen. 3. Die Heere fielen einander, nicht nur einmal, sondern mehrere malen an, und die Parthei des Gainas that Widerstand in einigen Treffen. Als aber doch viele von ihnen umkamen, so fiel zuletzt Gainas selbst, der starken und muthigen Widerstand gethan hatte. 4. Durch seinen Tod nahm der Krieg ein Ende. Uldes, der Führer der Hunnen, schickte sein Haupt dem Kaiser Arkadius, erhielt Geschenke, und machte deßwegen einen Vertrag mit den Römern. 5. Allein da die Staatssachen bei einem Kaiser, dem Verstand fehlte, nicht nach Vernunft geführt wurden, so blieb Thrakien doch unruhig. 6. Dann die flüchtigen Einwohner, und andere3, die ihre Reihen verließen, und sich für Hunnen ausgaben, plünderten das offene Land, bis endlich Fraiut heran kam, was ihm in den Weg kam, niedermachte, und die Einwohner beruhigte.
