Acht und sechzigstes Kapitel.
Die andere Schlacht lieferte er den Franken, welche er durch seine Feldherren gänzlich besiegte. Er selbst aber bekriegte die Burgunder und Vandalen. 2. Da der Kaiser sah, daß deren Kriegsmacht die seinige an Menge übertraf, so sann er darauf einen Theil der Feinde abzuziehen, und diesem ein Treffen zu liefern. Hierin unterstüzte das Glück dessen Absicht. 3. Denn da die S. 106 Heere auf beiden Seiten des Flusses1 sich gelagert hatten, so forderten die Römer die jenseitigen Barbaren zu einem Treffen heraus. 4. Aufgebracht hierüber, sezten deren, so viele nur konnten, über; und in dem Treffen kam ein Theil von ihnen um, ein andrer gerieth in Römische Gefangenschaft. 5. Hierauf bat der Ueberrest um Friede, und versprach die Beute und die Gefangenen, welche sie hätten, herauszugeben. Man gewährte ihre Bitte, aber sie lieferten doch nicht alles aus. Es griff sie daher der hierüber erbitterte Kaiser auf dem Rückzuge an, und züchtigte sie nach Verdienst, indem er sie niedermachte, und den Igillus, ihren Anführer, gefangen nahm. 6. So viele er lebendig bekommen konnte, schickte er nach Britannien hinüber; die sich da anbauten, und wenn sich jemand in der Folge empörte, von grossem Nutzen für den Kaiser waren.2
Da Zosimus, wenigstens nach den bis jezt gebrauchten Handschriften, den Fluß nicht nennt und in seiner Beschreibung des Krieges mit den germanischen Völkerschaften unbestimmt ist, so kann man den Fluß nicht angeben. ↩
Sollte Zosimus nichts von der Mauer gewußt haben, welche Probus, um die Allemannischen Einfälle in Dentschland [Germanien] auf der linken Rheinseite und in Gallien zu hindern, von der Donau an, an den Neckar bis an den Rhein hin ausgeführt hatte? Ihrer zu gedenken wäre doch wohl dem Zusammenhange und dem Endzweck des Buches selbst weit angemessener gewesen als die folgende gedehnte, gar nicht hierher gehörige, Erzählung vom Isaurischen Räuber. ↩
