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Œuvres Éphrem le Syriaque (306-373) Erklärung des Evangeliums
I. Abhandlung

14.

Und es hat unser Herr die Wohnung seiner Herrlichkeit eine „Stadt“ genannt darin, daß er jenem zehn Städte zur Herrschaft gab, der die zehn Talente verdient hatte, und fünf Städte dem, der die fünf Talente gewonnen hatte. Das ist auch im Anfange [der Parabel] bereits geschrieben, [es heißt]:1 „Er rief seine zehn Diener“. Und als er bei seiner Wiederkunft kam, und sie kamen, ihm Rechenschaft zu geben, ist bloß von dreien geschrieben,2 die kamen, und betreffs der Sieben [anderen] sagt uns [die Schrift] nicht, wo sie geblieben sind, noch auch, warum sie nicht kamen. Aber daß geschrieben steht, daß er seine Diener „zehn“ genannt hat, das lud er wegen der ganzen3 Zahl jeder Schüler-4 5 gesagt, wie auch von Anfang an Gott die Zehnzahl zum Zählen S. 36 für alle Sprachen fest aufgestellt hat: Griechen, Römer, Syrer, Parther; und man zählt alle Zahlen bis zu zehn und man kehrt zurück zur Eins, um hinzuzufügen zur zehnten Zahl. Auch zeigte uns Gott sehr seine Langmut und seinen Zorn bis zur zehnten Zahl. Denn bis zu zehn Geschlechtern6 hatte Gott in seiner Langmut Nachsicht mit der ersten Ungerechtigkeit7 der Menschen, und danach führte er über sie die Sintflut8 herbei; und damals hat er den Noe allein als gerecht gezeigt. Auch aus den Nachkommen Noes bis zu zehn Geschlechtern9 hat Gott den Abraham geheiligt und weggeführt, und wenn er in Sodom zehn Gerechte gefunden hätte, spricht der Herr, würde es vor dem Untergange gerettet worden sein.10 Und die gottlosen, frevelhaften Ägypter hat Gott mit einer Geißel von zehn Plagen11 gestraft und nicht hat er noch eine andere hinzugefügt. So hat auch unser Herr die Zahl zehn eingeführt in das frühere Beispiel, das aufgestellt war, und die ganze Gesamtheit der Zahl seiner Jüngerschaft12 nannte er zehn.

Und weiter wurden jene alle in drei Arten erfunden: der eine mit zehn Talenten Gewinn, der andere mit fünf und der andere ohne Gewinn; jener, der zehn Talente hatte, der empfing als Herrschaft zehn Städte. Zehn Talente [sinds], die er gewonnen hatte, weil er das ganze13 Gebot tat und befolgte;14 denn das ganze Gebot, das uns unser Herr gegeben hat, ist in zehn Talenten versinnbildet. Und dieser eine kam mit zehn Talenten Gewinn, weil er alle Gebote getan und vollendet hatte, und in diesem einen hier sind alle versinnbildet, die gehört haben und getan und vollendet haben, was überhaupt ihnen befohlen worden ist. Und der andere kam mit fünf Talenten Gewinn, weil er die Hälfte des Befehls, den er gehört hatte, getan hat und die andere Hälfte nicht getan hat. Und in diesem sind die versinnbildet, die alle15 das Gebot des Lebens gehört haben und an das Werk unseres Weges herantraten, aber ihn16 nicht vollenden wollten. Und noch ein anderer kam ohne Gewinn. Und in ihm sind alle versinnbildet, die das Wort des Lebens gehört haben, an seine Ausführung aber nicht herangetreten sind.

S. 37

Und alle Schüler, die in der vollkommenen Zahl zehn versinnbildet sind, kommen auf diese drei Arten. Von ihnen kommen welche, wenn sie17 alles getan und vollendet haben werden, und von ihnen kommen [andere], wenn sie die Hälfte getan und die [andere] Hälfte nicht getan haben werden. (Und von ihnen kommen, wenn sie die Hälfte der Hälfte18 getan haben werden),19 und von ihnen kommen welche, wenn sie überhaupt nichts getan haben werden. Jener, der20 das Ganze getan und vollendet haben wird, kommt mit Freude, steht vor dem Herrn und spricht: „Dein Talent hat zehn Talente gewonnen.“ Und er empfing als Herrschaft zehn Städte; weil er alles getan und vollführt hatte, empfing er alle Ehren21 unverkürzt, und es wurden jene Ehren, die er ihm gab, zehn Städte genannt wegen der vollkommenen Zahl zehn. Und jener, der fünf Talente erworben hatte, der empfing als Herrschaft fünf Städte; denn [nicht mehr] als22 die Hälfte des ersten empfängt dieser an Ehren23 im Lande24 des Lebens. Und es wurden die Belohnungen jenes mit „fünf Städte“ bezeichnet: die Hälfte der Zehnzahl; wie der Apostel sagt: „Ein jeder Mensch empfängt gemäß seinen Anstrengungen auch seinen Lohn“.25 Aber jenen, der ohne Gewinn kam, nannte sein Herr ungläubig;26 weil er nicht glaubte, hatte er auch nicht gearbeitet; denn wer glaubt, daß es eine Vergeltung für gute Werke gibt, beginnt alsdann auch zu wirken. Und wenn wir die anderen Menschen unterrichten27 wollen, wann wir sie zu unserem Glauben überreden, vertrauen28 wir ihnen auch das Wort unseres Herrn an. Und weil jener nicht einem dieser Art glaubte, wird auch noch der Name des Glaubens, den er besitzt, am Ende von ihm genommen S. 38 werden,29 und darauf wird er in Verderben und Untergang gestürzt werden. Denn jeden, der des Todes schuldig wird, den ziehen sie zuerst aus30 und darauf töten31 sie ihn. So auch dieser, der bloß den Namen des Glaubens, der durch Silber und Kleidung versinnbildet ist, angenommen hatte, aber nicht an das Werk desselben sich herangemacht hatte:32 es wird von ihm der Name des Glaubens, der „Talent“ genannt wurde, weggenommen, und darauf wird er verurteilt.


  1. Wörtlich: „er (sie) sagt“ d.i. Gott oder die Schrift; man kann es, wie so oft, auch unübersetzt lassen, da es die Einleitung der direkten Rede sein kann. ↩

  2. Wörtlich: „sind bloß 3 geschrieben“. ↩

  3. vollkommenen. – Lies (xxx) für (xxx). ↩

  4. Jünger-. ↩

  5. Das muß (xxx)bedeuten; denn p. 286, 2. Abs. steht dafür (xxx) „Schüler, Jünger“. ↩

  6. Vgl. Gen 5. ↩

  7. Gottlosigkeit. ↩

  8. Wörtlich: „Wasser der Überschwemmung“. ↩

  9. Vgl. Gen 11,10 f. ↩

  10. Vgl. Gen 18,32. ↩

  11. Vgl. Ex 7 ff. ↩

  12. Jünger ↩

  13. jedes. ↩

  14. vollendete. ↩

  15. Lies (xxx). ↩

  16. es. ↩

  17. Im Armen. ist (xxx) zu ergänzen. ↩

  18. kesoy ist in kisoy zu verbessern. ↩

  19. Der eingeklammerte Satz kann nicht gut ursprünglich sein, da es sich so nicht um drei, sondern um vier Arten handeln würde; außerdem finden die vier Erwähnten keinerlei Berücksichtigung. Der Satz geht wohl auf die Geschwätzigkeit eines Kopisten zurück. ↩

  20. Da im folgenden immer singularisch konstruiert wird, ist oroy statt oroc zu lesen; y und c waren in der armen. Majuskelschrift leicht zu verwechseln. ↩

  21. Herrlichkeit. ↩

  22. Im Armen. steh nur (xxx) „als“, was m.E. sinnlos ist. Ich ergänze (xxx) „nicht mehr“. Man kann aber auch (xxx) „als“ ganz streichen. ↩

  23. Herrlichkeit. ↩

  24. Statt (xxx) lese man (xxx). ↩

  25. 1Kor 3,8. ↩

  26. Lk 19,22syr (xxx) ↩

  27. (xxx) ist wohl etymologisch genaue Nachbildung von syr. (xxx). ↩

  28. „Machen wir ihnen auch zu eigen“. ↩

  29. Er wird Ja von seinem Herrn „ungläubig“ genannt. ↩

  30. Vgl. die Kreuzigung Jesu! ↩

  31. Statt der modernen Form spanen ist spananen zu lesen. ↩

  32. Statt merjecan dürfte merjecaw zu lesen sein. ↩

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