11.
Da lag nun der Herrliche mit abgetrennten Gliedern und er war nichts mehr als Kopf, Brust und Unterleib, vergleichbar einer wohlriechenden Zypresse, deren Gipfel allein steht, nachdem alle Zweige abgeschnitten sind. Der Leib des Heiligen lag auf der Erde mit abgeschnittenen Gliedern halb tot, halb lebendig. Nachdem er ein wenig geschwiegen, öffnete er wieder den Mund und sprach: „Herr, Gott, Barmherziger und Erbarmer, ich bitte Dich, höre mein Gebet und nimm mein Flehen an. Ich liege hier meiner Glieder beraubt; zur Hälfte liege ich hier und schweige. Nicht habe ich, Herr, Finger, mit ihnen Dich anzuflehen; noch haben mir die Verfolger Hände gelassen, sie zu Dir auszustrecken. Die Füße, sie sind abgeschnitten; die Kniee, sie sind abgetrennt; die Arme, sie sind losgelöst; die Schenkel sind abgeschnitten. Jetzt liege ich vor Dir wie ein zerstörtes Haus, von dem nur ein Stück Dachkranz geblieben ist. Ich flehe Dich an, Herr, Gott, nimm meine Seele aus dem Gefängnis, daß ich Deinen Namen bekenne. In mir und in allen Seligen, die um Deines Namens willen getötet werden, möge Dein Zorn sich beruhigen. Über Deinem verfolgten Volke möge Friede werden und der von Dir ausgehende Frieden möge sie einander nahe bringen; denn sieh, sie sind auf der ganzen Erde zerstreut. Und ich, Dein geringer Knecht, bekenne und lobe Dich, und mit allen Zeugen und Bekennern des S. 162 Ostens und Westens, des Südens und Nordens erhebe ich (Dein) Lob. Dir Herr, Deinem Christus und Deinem Heiligen Geist sei Lob und Erhebung in Ewigkeit der Ewigkeiten. Amen." Nachdem er Amen gesagt, trat ein Henker hinzu und schnitt ihm mit dem Messer den Kopf ab. Er übergab seine Seele dem Herrn und entschlief in Frieden.