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Martyrium des Hl. Polykarp (BKV)
13.
Das wurde schneller ausgeführt, als es erzählt werden kann. Die Volksmassen trugen auf der Stelle aus den Werkstätten und Bädern Holz und Reisig zusammen; die größten Dienste leisteten dabei bereitwilligst die Juden, wie sie es gewohnt sind. Als der Holzstoß errichtet war, legte er alle seine Oberkleider ab, löste seinen Gürtel und versuchte, auch seine Schuhe auszuziehen. Das hatte er früher nicht getan, weil allezeit die Gläubigen wetteiferten, wer zuerst seinen Leib berühre; denn wegen seines guten Wandels war er schon S. 304 vor seinem Martyrium mit aller Tugend geschmückt. Sofort nun wurde das Material, das für den Scheiterhaufen zubereitet war, um ihn herumgelegt; als man ihn auch annageln wollte, sagte er: "Laßt mich so; denn der mir verliehen hat, den Feuertod geduldig zu leiden, wird mir auch die Kraft geben, ohne die durch eure Nägel gebotene Sicherheit unbeweglich auf dem Scheiterhaufen auszuharren".
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Martyrium des Heiligen Polykarpos
13.
Nun spielte sich alles rascher ab, als es erzählt werden kann. Auf der Stelle war der Pöbel zur Hand und trug aus Werkstätten und Badestuben Holz und Reisig zusammen. Die Juden halfen dabei S. 32 mit der bei ihnen wohlbekannten Geschäftigkeit eifrig mit. Im Nu stand der Scheiterhaufen da. Jetzt legte Polykarp seine Kleider ab und löste seinen Gürtel. Dann versuchte er, auch seine Schuhe auszuziehen. Früher hätte er das nicht selbst zu tun brauchen, denn stets beeilte sich einer aus den Gläubigen, ihm diesen Dienst zu erweisen — in der Hoffnung, dabei vielleicht in Berührung mit seinem Leib zu kommen, denn schon vor seinem Martyrium stand er wegen seines heiligen Lebens bei allen in höchster Verehrung.