14.
1. Kommen wir jetzt, o Kaiser, auch zum Volksstamm der Juden, und sehen wir zu, was sie für eine Anschauung von Gott haben1. 2. Die Juden2 nun behaupten, daß Gott einer3 ist, Schöpfer4 des Alls und allmächtig, und daß man nichts anbeten dürfe als Gott S. 48 allein5. Und hierin scheinen sie der Wahrheit näher zu kommen als alle (anderen) Völker, darin (nämlich), daß sie vorzüglich Gott und nicht seine Werke anbeten. 3. Auch ahmen sie Gott nach6 durch die Menschenliebe7, die sie pflegen, indem sie sich der Armen erbarmen8, die Gefangenen erlösen9, die Toten begraben10 u. dgl. tun, was Gott genehm und auch den Menschen gefällig ist, was sie (alles) von ihren Vorvätern übernommen haben. 4. Indes sind auch sie von der genauen Erkenntnis abgeirrt. Sie vermeinen zwar in ihrem Sinne Gott zu verehren, aber durch die Art ihrer Handlungen gilt ihre Verehrung11 den Engeln12 und nicht Gott, da sie die Sabbate13, die Neumonde14, die (Tage des) Ungesäuerten, den Großen Tag15, das Fasten, die Beschneidung16 und die Reinheit der Speisen17 beobachten, was sie nicht einmal so vollkommen halten18.
- Denn diese, die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs, übersiedelten nach Ägypten usw. (vgl. Apg. 13,17) G; vgl. zu II 5.
Br. a. Diogn. 3,2. ↩
Deut. 6,4 (Mark. 6,29). ↩
Gen. 1,1; Is. 37,16; Br. a. Diogn. 7,2. ↩
Ex 20,2 ff. ↩
Zum Ausdruck vgl. Eph. 5,1; Ignat., Eph. 1,1; Trall. 1,2; Justin, Apol. I 10,1; Br. a. Diogn. 10,3.5 f. ↩
Is. 58,7; Ez. 18,7; Osee 6,6; Ps 40,2; Sir. 4,1f ff. Weish. 12,19; Tob. 4,7; 12,8f. ↩
Spr. 14,21; 19,17. ↩
Is. 58,6. ↩
Sir. 38,16; Tob. 1,17 f.; 2,7; 12,12. ↩
Zum folgenden vgl. Petruspred.: Strom. VI 5,41; Br. a. Diogn. 4. ↩
Kol. 2,18; vgl. Hebr. 1,4 f.14; 2,5 ff. ↩
Is. 1,13; Kol. 2,16; vgl. Röm. 14,5; Gal. 4,10. ↩
Is. 1,13; Kol. 2,16. ↩
Petruspred., a.a.O.; vgl. Is. 1,13; Justin, Apol. I 37,5. ↩
Gal. 5,2 ff.; Kol. 2,11. ↩
Kol. 2,16; Hebr. 13,9; vgl. 9,10. ↩
Vgl. Apg. 7,53; 15,10. G faßt § 2-4 also zusammen: Denn sie verehren auch jetzt (noch) den einen, allmächtigen Gott, aber nicht der Erkenntnis gemäß (Röm. 10,2); verleugnen sie doch Christus, den Sohn Gottes (1Joh. 2,22 f.) und sind fast den Heiden ähnlich, wenn sie auch der Wahrheit, von der sie sich entfernten, ziemlich nahe zu kommen scheinen. ↩
