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Bittschrift für die Christen (BKV)
24. S. 308
Doch wozu soll ich Euch, die Ihr selbst über alles nachgedacht habt, noch Dichter zitieren, wozu noch andere Aussprüche prüfen? Ich kann mich kurz also fassen: Wenn wirklich Dichter und Philosophen die Einheit Gottes nicht erkannt hätten, wenn sie die Götter für nichts Höheres gehalten hätten als für Dämonen, Materie oder Seelen von Verstorbenen, wäre da schon ein Grund vorhanden, uns in die Fremde zu jagen, weil wir zwischen Gott und Materie, und was ein jedes hievon sei, logisch unterschieden haben? Denn nach unserer Lehre existiert ein Gott und ein Sohn, sein Wort, und ein Heiliger Geist, die hinsichtlich der Macht ein einziges Wesen sind, der Vater, der Sohn, der Geist; denn der Sohn ist des Vaters Verstand, Wort, Weisheit und der Geist ist Ausfluß wie Licht von Feuer; ebenso kennen wir die Existenz anderer Kräfte, die sich im Umkreis und innerhalb der Materie befinden, darunter auch die Existenz einer gottwidrigen Kraft, nicht als ob es etwas gäbe, was Gott prinzipiell gegenüberstünde wie der Haß der Liebe im Sinne des Empedokles und wie die Nacht dem Tage auf dem Gebiete der Naturerscheinungen (denn stünde etwas Gott gegenüber, so müßte es aufhören zu sein, da es infolge der göttlichen Kraft und Stärke allen Halt verlöre), sondern weil der Güte Gottes, die ihm als Eigenschaft zukommt und mit ihm so notwendig existiert wie die Haut mit dem Leibe und ohne die er nicht existiert (nicht als ob sie ein Teil von ihm wäre, sondern weil sie eine notwendige Folge ist und mit ihm vereint und verbunden ist wie das Rot mit dem Feuer und das Blau mit dem Himmel), der die Materie umschwebende Geist 1 gegenübersteht, der von Gott geschaffen ist, wie auch die übrigen Engel von ihm geschaffen sind, und mit der Verwaltung der Materie und der Erscheinungsformen der Materie betraut wurde. Diese, die Engel, hat Gott erschaffen aus Fürsorge für das von ihm Geordnete, damit, während Gott im allgemeinen sorgt für das Ganze und für das Große, für jeden Teil die hiefür beordneten Engel sorgen. Wie aber nun S. 309 unter den Menschen, deren Tugend und Schlechtigkeit freier Willensentscheidung entspringen (Ihr würdet ja sonst die Guten nicht auszeichnen und die Bösen nicht strafen, wenn Tugend und Schlechtigkeit nicht von ihnen selbst abhinge), die einen in dem ihnen von Euch anvertrauten Amte als eifrig, die andern als unzuverlässig befunden werden, so steht es auch bei den Engeln. Die einen blieben (Gott: hat sie natürlich mit freiem Willen ausgestattet) bei dem, wozu Gott sie geschaffen und bestimmt hatte, die andern aber wurden stolz auf ihre Natur und Herrschaft, darunter auch jener Beherrscher der Materie und ihrer Erscheinungsformen und noch andere, deren Bereich diese unsere Welt ist (seid überzeugt, wir lehren nicht etwas Unbeglaubigtes, sondern was wir verkünden, wurde schon von den Propheten ausgesprochen); die letzterwähnten Engel wurden von Begierde nach Jungfrauen erfüllt und unterlagen der Fleischeslust, jener hingegen zeigte sich nachlässig und schlecht in der Verwaltung des ihm anvertrauten Amtes. Von den Engeln nun, die sich mit Jungfrauen eingelassen hatten, wurden die sogenannten Giganten erzeugt. Daß auch die Dichter über die Giganten teilweise Richtiges vorbrachten, braucht Euch nicht zu befremden; zwischen der prophetischen Weisheit und der Weltweisheit besteht ein ähnlicher Unterschied wie zwischen der Wahrheit und der Wahrscheinlichkeit; jene beschäftigt sich mit himmlischen Dingen, diese mit irdischen und darum auch mit dem Beherrscher der Materie. „Meist ist unser Wissen ein Trug, dem Wahren nur ähnlich“ 2.
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A Plea for the Christians
Chapter XXIV.--Concerning the Angels and Giants.
What need is there, in speaking to you who have searched into every department of knowledge, to mention the poets, or to examine opinions of another kind? Let it suffice to say thus much. If the poets and philosophers did not acknowledge that there is one God, and concerning these gods were not of opinion, some that they are demons, others that they are matter, and others that they once were men,--there might be some show of reason for our being harassed as we are, since we employ language which makes a distinction between God and matter, and the natures of the two. For, as we acknowledge a God, and a Son his Logos, and a Holy Spirit, united in essence,--the Father, the Son, the Spirit, because the Son is the Intelligence, Reason, Wisdom of the Father, and the Spirit an effluence, as light from fire; so also do we apprehend the existence of other powers, which exercise dominion about matter, and by means of it, and one in particular, which is hostile to God: not that anything is really opposed to God, like strife to friendship, according to Empedocles, and night to day, according to the appearing and disappearing of the stars (for even if anything had placed itself in opposition to God, it would have ceased to exist, its structure being destroyed by the power and might of God), but that to the good that is in God, which belongs of necessity to Him, and co-exists with Him, as colour with body, without which it has no existence (not as being part of it, but as an attendant property co-existing with it, united and blended, just as it is natural for fire to be yellow and the ether dark blue),--to the good that is in God, I say, the spirit which is about matter, 1 who was created by God, just as the other angels were created by Him, and entrusted with the control of matter and the forms of matter, is opposed. For this is the office of the angels,--to exercise providence for God over the things created and ordered by Him; so that God may have the universal and general providence of the whole, while the particular parts are provided for by the angels appointed over them. 2 Just as with men, who have freedom of choice as to both virtue and vice (for you would not either honour the good or punish the bad, unless vice and virtue were in their own power; and some are diligent in the matters entrusted to them by you, and others faithless), so is it among the angels. Some, free agents, you will observe, such as they were created by God, continued in those things for which God had made and over which He had ordained them; but some outraged both the constitution of their nature and the government entrusted to them: namely, this ruler of matter and its various forms, and others of those who were placed about this first firmament (you know that we say nothing without witnesses, but state the things which have been declared by the prophets); these fell into impure love of virgins, and were subjugated by the flesh, and he became negligent and wicked in the management of the things entrusted to him. Of these lovers of virgins, therefore, were begotten those who are called giants. 3 And if something has been said by the poets, too, about the giants, be not surprised at this: worldly wisdom and divine differ as much from each other as truth and plausibility: the one is of heaven and the other of earth; and indeed, according to the prince of matter,--
"We know we oft speak lies that look like truths." 4
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[Comp. cap. xxvii., infra.] ↩
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[Kaye, 192. And see cap. x., supra, p. 133. Divine Providence does not exclude the ministry of angels by divine appointment. Resurrection, cap. xviii., infra.] ↩
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[The Paris editors caution us against yielding to this interpretation of Gen. vi. 1-4. It was the Rabbinical interpretation. See Josephus, book i. cap. 3.] ↩
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Hesiod, Theog., 27. [Traces of the Nephilim are found in all mythologies.] ↩