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Apologia secunda
VI
1. Ὄνομα δὲ τῷ πάντων πατρὶ θετόν, ἀγεννήτῳ ὄντι, οὐκ ἔστιν· ᾧ γὰρ ἂν καὶ ὄνομά τι προσαγορεύηται, πρεσβύτερον ἔχει τὸν θέμενον τὸ ὄνομα.
2. τὸ δὲ πατὴρ καὶ θεὸς καὶ κτίστης καὶ κύριος καὶ δεσπότης οὐκ ὀνόματά ἐστιν, ἀλλ’ ἐκ τῶν εὐποιϊῶν καὶ τῶν ἔργων προσρήσεις.
3. ὁ δὲ υἱὸς ἐκείνου, ὁ μόνος λεγόμενος κυρίως υἱός, ὁ λόγος πρὸ τῶν ποιημάτων καὶ συνὼν καὶ γεννώμενος, ὅτε τὴν ἀρχὴν δι’ αὐτοῦ πάντα ἔκτισε καὶ ἐκόσμησε, Χριστὸς μὲν κατὰ τὸ κεχρῖσθαι καὶ κοσμῆσαι τὰ πάντα δι’ αὐτοῦ τὸν θεὸν λέγεται, ὄνομα καὶ αὐτὸ περιέχον ἄγνωστον σημασίαν, ὃν τρόπον καὶ τὸ θεὸς προσαγόρευμα οὐκ ὄνομά ἐστιν, ἀλλὰ πράγματος δυσεξηγήτου ἔμφυτος τῇ φύσει τῶν ἀνθρώπων δόξα.
4. Ἰησοῦς δὲ καὶ ἀνθρώπου καὶ σωτῆρος ὄνομα καὶ σημασίαν ἔχει.
5. καὶ γὰρ καὶ ἄνθρωπος, ὡς προέφημεν, γέγονε κατὰ τὴν τοῦ θεοῦ καὶ πατρὸς βουλὴν ἀποκυηθεὶς ὑπὲρ τῶν πιστευόντων ἀνθρώπων καὶ ἐπὶ καταλύσει τῶν δαιμόνων· καὶ νῦν ἐκ τῶν ὑπ’ ὄψιν γινομένων μαθεῖν δύνασθε.
6. δαιμονιολήπτους γὰρ πολλοὺς κατὰ πάντα τὸν κόσμον καὶ ἐν τῇ ὑμετέρᾳ πόλει πολλοὶ τῶν ἡμετέρων ἀνθρώπων, τῶν Χριστιανῶν, ἐπορκίζοντες κατὰ τοῦ ὀνόματος Ἰησοῦ Χριστοῦ, τοῦ σταυρωθέντος ἐπὶ Ποντίου Πιλάτου, ὑπὸ τῶν ἄλλων πάντων ἐπορκιστῶν καὶ ἐπᾳστῶν καὶ φαρμακευτῶν μὴ ἰαθέντας, ἰάσαντο καὶ ἔτι νῦν ἰῶνται, καταργοῦντες καὶ ἐκδιώκοντες τοὺς κατέχοντας τοὺς ἀνθρώπους δαίμονας.
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Zweite Apologie (BKV)
6 (7). Weil Engel und Menschen freien Willen haben, ist die Bestrafung der Schlechten gerecht.
S. 145 Darum, nämlich um der zarten Saat des Christentums willen, das Gott als Grund für den Fortbestand der Natur ansieht, verzögert er den Untergang und die Zerstörung der ganzen Welt, durch die dann auch die bösen Engel, Dämonen und Menschen ihr Ende finden würden. Wenn das nicht wäre, so könntet auch ihr nicht mehr solches tun und euch von den bösen Dämonen als Werkzeuge gebrauchen lassen; es hätte vielmehr das herniederfahrende Feuer des Gerichtes schonungslos allein ein Ende gemacht, wie einst die große Flut, die niemanden übrig ließ als den Noe allein mit den Seinen; so nennen wir jenen, während er bei euch Deukalion heißt, von dem dann wieder so viele Menschen entstammt sind, teils schlechte, teils gute. Derartig wird, so behaupten wir, der Weltbrand sich vollziehen, nicht, wie die Stoiker sagen, in der Art eines Überganges aller Dinge ineinander, was uns als ganz unwürdig erschien. Aber ebensowenig glauben wir, daß die Menschen nach einem Verhängnisse1 handeln oder leiden, was ihnen begegnet, sondern vielmehr, daß jeder nach freier Wahl recht oder unrecht tut und daß, wenn die Guten, wie Sokrates und seinesgleichen, verfolgt werden und in Banden liegen, dagegen ein Sardanapal, Epikur und ihresgleichen in Überfluß und Ruhm glücklich zu sein scheinen, dies auf Anstiften der bösen Dämonen geschieht. Das haben die Stoiker nicht bedacht, wenn sie den Satz aufstellten, daß alles mit der Notwendigkeit des Verhängnisses geschehe. Aber weil Gott das Geschlecht der Engel und das der Menschen ursprünglich frei erschaffen hat, werden sie mit Recht für ihre Vergehungen in ewigem Feuer gestraft werden. Alles Gewordene ist von Natur der Schlechtigkeit und der Tugend fähig; es wäre ja auch keines davon des Lobes wert, wenn es nicht auch die Fähigkeit hätte, sich dem einen wie dem anderen zuzuwenden. Das beweisen S. 146 auch jene Männer, die in den verschiedenen Ländern nach der wahren Vernunft Gesetze gegeben oder Forschungen angestellt haben, indem sie das eine zu tun, das andere zu lassen gebieten. Und selbst die stoischen Philosophen vertreten in ihrer Sittenlehre entschieden dieselbe Anschauung, woraus sich ergibt, daß sie in ihrer Lehre von den Grundprinzipien und von den übersinnlichen Dingen2 nicht auf dem rechten Wege sind. Denn wenn sie behaupten, daß das, was menschlicherseits geschieht, nur ein Werk des Verhängnisses sei oder daß Gott nichts anderes sei als was sich beständig umwandelt, verändert und in dieselben Bestandteile wieder auflöst, dann wird es offenkundig sein, daß sie nur von vergänglichen Dingen eine Vorstellung gewonnen haben, daß ihre Gottheit selbst sowohl in ihren Teilen als auch im Ganzen mit jeder Schlechtigkeit behaftet ist; sie müßten denn lehren, daß Tugend und Laster überhaupt nichts sind, was freilich gegen alles gesunde Denken und gegen Vernunft und Verstand ist.