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Dialogue of Justin, Philosopher and Martyr, with Trypho, a Jew
Chapter X.--Trypho blames the Christians for this alone--the non-observance of the law.
And when they ceased, I again addressed them thus:--
"Is there any other matter, my friends, in which we are blamed, than this, that we live not after the law, and are not circumcised in the flesh as your forefathers were, and do not observe sabbaths as you do?
Are our lives and customs also slandered among you? And I ask this: have you also believed concerning us, that we eat men; and that after the feast, having extinguished the lights, we engage in promiscuous concubinage? Or do you condemn us in this alone, that we adhere to such tenets, and believe in an opinion, untrue, as you think?"
"This is what we are amazed at," said Trypho, "but those things about which the multitude speak are not worthy of belief; for they are most repugnant to human nature. Moreover, I am aware that your precepts in the so-called Gospel are so wonderful and so great, that I suspect no one can keep them; for I have carefully read them. But this is what we are most at a loss about: that you, professing to be pious, and supposing yourselves better than others, are not in any particular separated from them, and do not alter your mode of living from the nations, in that you observe no festivals or sabbaths, and do not have the rite of circumcision; and further, resting your hopes on a man that was crucified, you yet expect to obtain some good thing from God, while you do not obey His commandments. Have you not read, that that soul shall be cut off from his people who shall not have been circumcised on the eighth day? And this has been ordained for strangers and for slaves equally. But you, despising this covenant rashly, reject the consequent duties, and attempt to persuade yourselves that you know God, when, however, you perform none of those things which they do who fear God. If, therefore, you can defend yourself on these points, and make it manifest in what way you hope for anything whatsoever, even though you do not observe the law, this we would very gladly hear from you, and we shall make other similar investigations."
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Dialog mit dem Juden Trypho (BKV)
10.
1. Als sie aufhörten, nahm ich von neuem das Wort zu folgender Darlegung: „Meine Freunde! Ist das alles, was ihr an uns tadelt, daß wir nicht nach dem Gesetz leben, daß wir weder gleich euren Vorfahren das Fleisch beschneiden, noch wie ihr den Sabbat halten? Oder ist auch unser Leben und unsere Moral bei euch verleumdet? Ich möchte nämlich fragen: Habt denn auch ihr von uns die Ansicht, daß wir wirklich Menschen essen, und daß wir nach Trinkgelagen die Lichter auslöschen, um unerlaubtem Umgang zu fröhnen?1 Oder verurteilt ihr uns nur gerade deswegen, weil wir diesen und jenen Lehren anhängen, nicht aber dem Glauben huldigen, der nach eurer Meinung der wahre ist?“
2. Tryphon entgegnete: „Darüber sind wir verblüfft. Das aber, wovon die Masse redet, verdient keinen Glauben; denn es widerspricht der menschlichen Natur. Ich weiß auch, daß eure Lehren, die im sogenannten Evangelium stehen, so erhaben und groß sind, daß, wie ich glaube, kein Mensch sie beobachten kann; mit Interesse habe ich sie nämlich gelesen. 3. Aber das können wir gar nicht begreifen, daß ihr, obwohl ihr gottesfürchtig sein wollt und an eine Bevorzugung vor der Mitwelt glaubt, dennoch euch in keiner Weise von ihr zurückzieht und nicht von den Heiden getrennt lebt, daß ihr weder die Feste noch die Sabbate haltet, auch die Beschneidung nicht habt, und daß ihr auf einen gekreuzigten Menschen eure Hoffnungen setzet und, trotzdem ihr Gottes Gebote nicht beobachtet, Gutes von ihm erwartet. Oder hast du nicht das Wort gelesen: ‚Jener soll ausgetilgt werden aus seinem Stamme, der nicht am achten Tage beschnitten S. 16 wird‘?2 Das Gebot bezieht sich aber ebenso auch auf die Fremden wie auf die angekauften Sklaven3. 4. Ihr verachtet nun ohne weiteres (mit dem Bundeszeichen) den Bund selbst4 und kümmert euch nicht um die Konsequenzen. Ohne das zu tun, was die Gottesfürchtigen tun, sucht ihr uns zu überreden, daß ihr Gott kennet. Sehr gerne wollen wir aber auch die damit im Zusammenhang stehenden Fragen untersuchen.“
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Über die den Christen gemachten Beschuldigungen vgl. Justin, I. Apol. 10,6; 23,2; 26,7; II. Apol. 12,1. ↩
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Vgl. Gen. 17,14 . ↩
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Vgl. Ebd. 17,12. ↩
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Statt ταύτης (τῆς διαθήκης) lese ich (αὐτῆς), weil es durch εὐθέως verlangt wird, und weil andernfalls der vorhergehende Text als lückenhaft erklärt werden müßte. TAY konnte leicht entstanden sein unter Einfluß des vorhergehenden TAI . ↩