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Dialogue of Justin, Philosopher and Martyr, with Trypho, a Jew
Chapter CXXXIV.--The marriages of Jacob are a figure of the Church.
"If, then, the teaching of the prophets and of Himself moves you, it is better for you to follow God than your imprudent and blind masters, who even till this time permit each man to have four or five wives; and if any one see a beautiful woman and desire to have her, they quote the doings of Jacob [called] Israel, and of the other patriarchs, and maintain that it is not wrong to do such things; for they are miserably ignorant in this matter. For, as I before said, certain dispensations of weighty mysteries were accomplished in each act of this sort. For in the marriages of Jacob I shall mention what dispensation and prophecy were accomplished, in order that you may thereby know that your teachers never looked at the divine motive which prompted each act, but only at the grovelling and corrupting passions. Attend therefore to what I say. The marriages of Jacob were types of that which Christ was about to accomplish. For it was not lawful for Jacob to marry two sisters at once. And he serves Laban for [one of] the daughters; and being deceived in [the obtaining of] the younger, he again served seven years. Now Leah is your people and synagogue; but Rachel is our Church. And for these, and for the servants in both, Christ even now serves. For while Noah gave to the two sons the seed of the third as servants, now on the other hand Christ has come to restore both the free sons and the servants amongst them, conferring the same honour on all of them who keep His commandments; even as the children of the free women and the children of the bond women born to Jacob were all sons, and equal in dignity. And it was foretold what each should be according to rank and according to fore-knowledge. Jacob served Laban for speckled and many-spotted sheep; and Christ served, even to the slavery of the cross, for the various and many-formed races of mankind, acquiring them by the blood and mystery of the cross. Leah was weak-eyed; for the eyes of your souls are excessively weak. Rachel stole the gods of Laban, and has hid them to this day; and we have lost our paternal and material gods. Jacob was hated for all time by his brother; and we now, and our Lord Himself, are hated by you and by all men, though we are brothers by nature. Jacob was called Israel; and Israel has been demonstrated to be the Christ, who is, and is called, Jesus.
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Dialog mit dem Juden Trypho (BKV)
134.
1. Wenn nun die Lehren der Propheten und Jesu selbst noch auf euch Einfluß haben, dann folget lieber Gott als euren törichten und blinden Führern, welche jedem von euch auch jetzt noch gestatten, vier und fünf Frauen zu haben1, und welche, wenn S. 219 einer eine Schöne sieht und nach ihr verlangt, erzählen, wie es Jakob, der Israel genannt wurde, und die übrigen Propheten gemacht haben, und welche behaupten, es sei kein Unrecht, es ihnen gleich zu machen! Auch da wiederum zeigen sie sich in ihrer Erbärmlichkeit und Blödheit. 2. Wie ich ja schon gesagt habe2, vollzogen sich gewisse, geheimnisvolle, große Pläne in diesem ganzen Verhalten (der Patriarchen). Was durch die Ehen Jakobs angedeutet und vorausverkündet wurde, will ich euch darlegen. Ihr sollt nämlich auch in diesem Falle erkennen, daß der Blick eurer Lehrer nie auf das mehr Göttliche gerichtet war, welches Ursache einer jeden Handlung gewesen ist, sondern vielmehr auf das Irdische und auf die verderblichen Leidenschaften. Achtet nun auf meine Worte!
3. Die Ehen Jakobs3 deuten an, was Christus tun werde; es war nämlich dem Jakob nicht gestattet4, daß er beide Schwestern zugleich heirate. Er steht im Dienste Labans um dessen Töchter willen und diente ihm, nachdem er bezüglich der Jüngeren getäuscht worden war, noch weitere sieben Jahre. Lia ist euer Volk und die Synagoge, Rachel dagegen ist unsere Kirche. Für die eine und die andere steht Christus noch heute im Dienste, auch für die, welche hier wie dort die Knechte sind.5. 4. Denn während Noe zweien seiner Söhne die Nachkommen des dritten als Knechte gegeben hatte6, ist jetzt Christus dagegen gekommen, um sowohl die freien Kinder (von Sem und Japhet) als auch die, welche den beiden zu dienen hatten, wieder gleich zu machen und alle, die seine Gebote beobachten, der gleichen Güter zu würdigen. So sind sowohl die, welche7 von den Freien, als die, welche von den Mägden dem Jakob geboren worden waren, sämtlich seine Söhne geworden und haben die gleichen Ehren erlangt; der Reihe nach ist von jedem die zukünftige Stellung vorausgesagt worden8, da man sie vorauswußte.
5. Jakob diente dem Laban um der gesprenkelten, bunten Herden willen9 ; Christus diente bis zum Kreuzestode für die ganze bunte, vielgestaltige Menschenwelt, die er sich durch sein Blut und das Geheimnis des Kreuzes als Eigentum erworben hat.
‚Lia hatte schwache Augen!10 ; auch die Augen eures Geistes sind gar schwach.
Dem Laban ‚entwendete Rachel die Götter … und verbarg sie’11 bis auf den heutigen Tag; für uns sind die Göttergebilde der Väter dahin.
6. Jakob wurde die ganze Zeit von seinem Bruder gehaßt; wir, wie unser Herr selbst, werden jetzt von euch und allen übrigen Menschen gehaßt, die doch alle unsere leiblichen Brüder sind.
Jakob hatte den Beinamen Israel; auch Christus ist, wie gezeigt worden ist12, Israel, er, der Jesus ist und Jesus genannt wird.
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Schürer „Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu“ I (4) S. 406 f.: „Wieviel Frauen ein Privatmann haben dürfe, wird in der Mischna nicht ausdrücklich gesagt; es wird aber vorausgesetzt, daß er vier bis fünf Frauen haben dürfe (vier: Jebamoth IV,11; Kethuboth X,1-6; fünf: Kerithoth II. 7; vgl. im allgemeinen auch Kidduschin II. 7; Bechoroth VIII: 4).“ In den Jüd. Altertümern XVII. 1,2 schreibt Flavius Josephus: „Es ist nämlich bei uns Sitte, daß ein Mann zu gleicher Zeit mehrere Frauen hat.“ ↩
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Vgl. 112, 1 f. ↩
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Vgl. Gen. 29, 16 ff. ↩
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Vgl. Lev. 18,18. – Justinus teilt mit anderen Vätern die Anschauung: eine rechtswidrige Handlung eines Patriarchen findet ihre Erklärung in dem Typus, den Gott durch dieselbe ausdrücken wollte; vgl. dagegen Augustinus, Von der christlichen Lehre 3,23. ↩
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Vgl. Irenäus, Gegen die Häresien IV. 21,3. ↩
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Gen. 9, 25: „(Noe) sprach: Verflucht sei Chanaan! Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern!“ ↩
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220 ↩
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Gen. 49, 1 ff. ↩
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Gen. 30, 31 ff. ; 31, 41. ↩
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Gen. 29, 17. ↩
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Ebd. 31, 19. 34. ↩
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Vgl. 34, 6; 75, 2; 100, 1; 125, 3 u. 5; 126, 1. ↩