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Dialogus cum Tryphono Judaeo
134
1. Εἰ οὖν καὶ ὑμᾶς δυσωπεῖ τά τε τῶν προφητῶν διδάγματα καὶ τὰ ἐκείνου αὐτοῦ, βέλτιόν ἐστιν ὑμᾶς τῷ θεῷ ἕπεσθαι ἢ τοῖς ἀσυνέτοις καὶ τυφλοῖς διδασκάλοις ὑμῶν, οἵτινες καὶ μέχρι νῦν καὶ τέσσαρας καὶ πέντε ἔχειν ὑμᾶς γυναῖκας ἕκαστον συγχωροῦσι, καὶ ἐὰν εὔμορφόν τις ἰδὼν ἐπιθυμήσῃ αὐτῆς, τὰς Ἰακὼβ τοῦ Ἰσραὴλ καὶ τῶν ἄλλων πατριαρχῶν πράξεις ἀνιστοροῦντες καὶ μηδὲν ἀδικεῖν λέγοντες τοὺς τὰ ὅμοια πράττοντας, τάλανες καὶ ἀνόητοι καὶ κατὰ τοῦτο ὄντες. 2 ὡς προέφην γάρ, οἰκονομίαι τινὲς μεγάλων μυστηρίων ἐν ἑκάστῃ τινὶ τοιαύτῃ πράξει ἀπετελοῦντο. ἐν γὰρ τοῖς γάμοις τοῦ Ἰακὼβ τίς οἰκονομία καὶ προκήρυξις ἀπετελεῖτο, ἐρῶ, ὅπως καὶ ἐν τούτοις ἐπιγνῶτε ὅτι οὐδὲν πρὸς τὸ θειωδέστερον, δι' ὃ ἑκάστη πρᾶξις γέγονεν, ἀπεῖδον ὑμῶν ἀεὶ οἱ διδάσκαλοι, ἀλλὰ πρὸς τὰ χαμαιπετῆ καὶ τὰ διαφθορᾶς μᾶλλον πάθη. Προσέχετε τοιγαροῦν οἷς λέγω.
3. Τῆς ὑπὸ τοῦ Χριστοῦ μελλούσης ἀπαρτίζεσθαι πράξεως τύποι ἦσαν οἱ γάμοι τοῦ Ἰακώβ. δύο γὰρ ἀδελφὰς κατὰ τὸ αὐτὸ οὐ θεμιτὸν γαμῆσαι τὸν Ἰακώβ· καὶ δουλεύει δὲ τῷ Λάβαν ὑπὲρ τῶν θυγατέρων, καὶ ψευσθεὶς ἐπὶ τῇ νεωτέρᾳ πάλιν ἐδούλευσεν ἑπτὰ ἔτη. ἀλλὰ Λεία μὲν ὁ λαὸς ὑμῶν καὶ ἡ συναγωγή, Ῥαχὴλ δὲ ἡ ἐκκλησία ἡμῶν. καὶ ὑπὲρ τούτων δουλεύει μέχρι νῦν ὁ Χριστὸς καὶ τῶν ἐν ἀμφοτέραις δούλων. 4 ἐπεὶ γὰρ τοῖς δυσὶν υἱοῖς τὸ τοῦ τρίτου σπέρμα εἰς δουλείαν ὁ Νῶε ἔδωκε, νῦν πάλιν εἰς ἀποκατάστασιν ἀμφοτέρων τε τῶν ἐλευθέρων τέκνων καὶ τῶν ἐν αὐτοῖς δούλων Χριστὸς ἐλήλυθε, τῶν αὐτῶν πάντας καταξιῶν τοὺς φυλάσσοντας τὰς ἐντολὰς αὐτοῦ, ὃν τρόπον καὶ οἱ ἀπὸ τῶν ἐλευθέρων καὶ οἱ ἀπὸ δούλων γενόμενοι τῷ Ἰακὼβ πάντες υἱοὶ καὶ ὁμότιμοι γεγόνασι· κατὰ δὲ τὴν τάξιν καὶ κατὰ τὴν πρόγνωσιν, ὁποῖος ἕκαστος ἔσται, προλέλεκται. 5 ἐδούλευσεν Ἰακὼβ τῷ Λάβαν ὑπὲρ τῶν ῥαντῶν καὶ πολυμόρφων θρεμμάτων· ἐδούλευσε καὶ τὴν μέχρι σταυροῦ δουλείαν ὁ Χριστὸς ὑπὲρ τῶν ἐκ παντὸς γένους ποικίλων καὶ πολυειδῶν ἀνθρώπων, δι' αἵματος καὶ μυστηρίου τοῦ σταυροῦ κτησάμενος αὐτούς· Λείας ἀσθενεῖς ἦσαν οἱ ὀφθαλμοί· καὶ γὰρ ὑμῶν σφόδρα οἱ τῆς ψυχῆς ὀφθαλμοί. ἔκλεψε Ῥαχὴλ τοὺς θεοὺς Λάβαν καὶ κατέκρυψεν αὐτοὺς ἕως τῆς σήμερον ἡμέρας· καὶ ἡμῖν ἀπολώλασιν οἱ πατρικοὶ καὶ ὑλικοὶ θεοί. 6 τὸν χρόνον πάντα ἐμισεῖτο ὑπὸ τοῦ ἀδελφοῦ ὁ Ἰακώβ· καὶ ἡμεῖς νῦν καὶ αὐτὸς ὁ κύριος ἡμῶν μισεῖται ὑφ' ὑμῶν καὶ ὑπὸ τῶν ἄλλων ἁπλῶς ἀνθρώπων, ὄντων πάντων τῇ φύσει ἀδελφῶν. Ἰσραὴλ ἐπεκλήθη Ἰακώβ· καὶ Ἰσραὴλ καὶ ὁ Χριστὸς ἀποδέδεικται, ὁ ὢν καὶ καλούμενος Ἰησοῦς.
Übersetzung
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Dialog mit dem Juden Trypho (BKV)
134.
1. Wenn nun die Lehren der Propheten und Jesu selbst noch auf euch Einfluß haben, dann folget lieber Gott als euren törichten und blinden Führern, welche jedem von euch auch jetzt noch gestatten, vier und fünf Frauen zu haben1, und welche, wenn S. 219 einer eine Schöne sieht und nach ihr verlangt, erzählen, wie es Jakob, der Israel genannt wurde, und die übrigen Propheten gemacht haben, und welche behaupten, es sei kein Unrecht, es ihnen gleich zu machen! Auch da wiederum zeigen sie sich in ihrer Erbärmlichkeit und Blödheit. 2. Wie ich ja schon gesagt habe2, vollzogen sich gewisse, geheimnisvolle, große Pläne in diesem ganzen Verhalten (der Patriarchen). Was durch die Ehen Jakobs angedeutet und vorausverkündet wurde, will ich euch darlegen. Ihr sollt nämlich auch in diesem Falle erkennen, daß der Blick eurer Lehrer nie auf das mehr Göttliche gerichtet war, welches Ursache einer jeden Handlung gewesen ist, sondern vielmehr auf das Irdische und auf die verderblichen Leidenschaften. Achtet nun auf meine Worte!
3. Die Ehen Jakobs3 deuten an, was Christus tun werde; es war nämlich dem Jakob nicht gestattet4, daß er beide Schwestern zugleich heirate. Er steht im Dienste Labans um dessen Töchter willen und diente ihm, nachdem er bezüglich der Jüngeren getäuscht worden war, noch weitere sieben Jahre. Lia ist euer Volk und die Synagoge, Rachel dagegen ist unsere Kirche. Für die eine und die andere steht Christus noch heute im Dienste, auch für die, welche hier wie dort die Knechte sind.5. 4. Denn während Noe zweien seiner Söhne die Nachkommen des dritten als Knechte gegeben hatte6, ist jetzt Christus dagegen gekommen, um sowohl die freien Kinder (von Sem und Japhet) als auch die, welche den beiden zu dienen hatten, wieder gleich zu machen und alle, die seine Gebote beobachten, der gleichen Güter zu würdigen. So sind sowohl die, welche7 von den Freien, als die, welche von den Mägden dem Jakob geboren worden waren, sämtlich seine Söhne geworden und haben die gleichen Ehren erlangt; der Reihe nach ist von jedem die zukünftige Stellung vorausgesagt worden8, da man sie vorauswußte.
5. Jakob diente dem Laban um der gesprenkelten, bunten Herden willen9 ; Christus diente bis zum Kreuzestode für die ganze bunte, vielgestaltige Menschenwelt, die er sich durch sein Blut und das Geheimnis des Kreuzes als Eigentum erworben hat.
‚Lia hatte schwache Augen!10 ; auch die Augen eures Geistes sind gar schwach.
Dem Laban ‚entwendete Rachel die Götter … und verbarg sie’11 bis auf den heutigen Tag; für uns sind die Göttergebilde der Väter dahin.
6. Jakob wurde die ganze Zeit von seinem Bruder gehaßt; wir, wie unser Herr selbst, werden jetzt von euch und allen übrigen Menschen gehaßt, die doch alle unsere leiblichen Brüder sind.
Jakob hatte den Beinamen Israel; auch Christus ist, wie gezeigt worden ist12, Israel, er, der Jesus ist und Jesus genannt wird.
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Schürer „Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu“ I (4) S. 406 f.: „Wieviel Frauen ein Privatmann haben dürfe, wird in der Mischna nicht ausdrücklich gesagt; es wird aber vorausgesetzt, daß er vier bis fünf Frauen haben dürfe (vier: Jebamoth IV,11; Kethuboth X,1-6; fünf: Kerithoth II. 7; vgl. im allgemeinen auch Kidduschin II. 7; Bechoroth VIII: 4).“ In den Jüd. Altertümern XVII. 1,2 schreibt Flavius Josephus: „Es ist nämlich bei uns Sitte, daß ein Mann zu gleicher Zeit mehrere Frauen hat.“ ↩
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Vgl. 112, 1 f. ↩
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Vgl. Gen. 29, 16 ff. ↩
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Vgl. Lev. 18,18. – Justinus teilt mit anderen Vätern die Anschauung: eine rechtswidrige Handlung eines Patriarchen findet ihre Erklärung in dem Typus, den Gott durch dieselbe ausdrücken wollte; vgl. dagegen Augustinus, Von der christlichen Lehre 3,23. ↩
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Vgl. Irenäus, Gegen die Häresien IV. 21,3. ↩
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Gen. 9, 25: „(Noe) sprach: Verflucht sei Chanaan! Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern!“ ↩
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220 ↩
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Gen. 49, 1 ff. ↩
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Gen. 30, 31 ff. ; 31, 41. ↩
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Gen. 29, 17. ↩
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Ebd. 31, 19. 34. ↩
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Vgl. 34, 6; 75, 2; 100, 1; 125, 3 u. 5; 126, 1. ↩