Edition
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Dialogus cum Tryphono Judaeo
95
1. Καὶ γὰρ πᾶν γένος ἀνθρώπων εὑρεθήσεται ὑπὸ κατάραν ὂν κατὰ τὸν νόμον Μωυσέως· Ἐπικατάρατος γὰρ εἴρηται πᾶς ὃς οὐκ ἐμμένει ἐν τοῖς γεγραμμένοις ἐν τῷ βιβλίῳ τοῦ νόμου τοῦ ποιῆσαι αὐτά. καὶ οὐδεὶς ἀκριβῶς πάντα ἐποίησεν, οὐδ' ὑμεῖς τολμήσετε ἀντειπεῖν· ἀλλ' εἰσὶν οἳ μᾶλλον καὶ ἧττον ἀλλήλων τὰ ἐντεταλμένα ἐφύλαξαν. εἰ δὲ οἱ ὑπὸ τὸν νόμον τοῦτον ὑπὸ κατάραν φαίνονται εἶναι, διὰ τὸ μὴ πάντα φυλάξαι, οὐχὶ πολὺ μᾶλλον πάντα τὰ ἔθνη φανήσονται ὑπὸ κατάραν ὄντα, καὶ εἰδωλολατροῦντα καὶ παιδοφθοροῦντα καὶ τὰ ἄλλα κακὰ ἐργαζόμενα; 2 εἰ οὖν καὶ τὸν ἑαυτοῦ Χριστὸν ὑπὲρ τῶν ἐκ παντὸς γένους ἀνθρώπων ὁ πατὴρ τῶν ὅλων τὰς πάντων κατάρας ἀναδέξασθαι ἐβουλήθη, εἰδὼς ὅτι ἀναστήσει αὐτὸν σταυρωθέντα καὶ ἀποθανόντα, διὰ τί ὡς κεκατηραμένου τοῦ ὑπομείναντος κατὰ τὴν τοῦ πατρὸς βουλὴν ταῦτα παθεῖν τὸν λόγον ποιεῖτε, καὶ οὐχὶ μᾶλλον ἑαυτοὺς θρηνεῖτε; εἰ γὰρ καὶ ὁ πατὴρ αὐτοῦ καὶ αὐτὸς παθεῖν ταῦτα αὐτὸν ὑπὲρ τοῦ ἀνθρωπείου γένους ἐνήργησεν, ὑμεῖς οὐχ ὡς γνώμῃ θεοῦ ὑπηρετοῦντες τοῦτο ἐπράξατε· οὐδὲ γὰρ τοὺς προφήτας ἀναιροῦντες εὐσέβειαν εἰργάσασθε. 3 καὶ μή τις ὑμῶν λεγέτω· Εἰ ὁ πατὴρ αὐτὸν ἠθέλησε ταῦτα παθεῖν, ἵνα τῷ μώλωπι αὐτοῦ ἴασις γένηται τῷ γένει τῶν ἀνθρώπων, ἡμεῖς οὐδὲν ἠδικήσαμεν. εἰ μὲν οὖν μετανοοῦντες ἐπὶ τοῖς ἡμαρτημένοις καὶ ἐπιγνόντες τοῦτον εἶναι τὸν Χριστὸν καὶ φυλάσσοντες αὐτοῦ τὰς ἐντολὰς ταῦτα φήσετε, ἄφεσις ὑμῖν τῶν ἁμαρτιῶν ὅτι ἔσται προεῖπον. 4 εἰ δὲ αὐτοῦ τε ἐκείνου καὶ τῶν εἰς ἐκεῖνον πιστευόντων καταρᾶσθε καί, ὁπόταν ἐξουσίαν ἔχητε, ἀναιρεῖτε, πῶς οὐχὶ καὶ τὸ ἐκείνῳ ἐπιβεβληκέναι τὰς χεῖρας ὑμῶν, ὡς παρὰ ἀδίκων καὶ ἁμαρτωλῶν καὶ μέχρις ὅλου σκληροκαρδίων καὶ ἀσυνέτων, ἐκζητηθήσεται;
Übersetzung
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Dialog mit dem Juden Trypho (BKV)
95.
1. Jede Menschengeneration steht nämlich offenbar unter dem Fluche nach dem Gesetze des Moses. Denn es heißt1 : ‚Jeder ist verflucht, der nicht mit Ausdauer alles beobachtet, was im Buche des Gesetzes geschrieben steht.’ Es hat auch niemand alle Gebote genau beobachtet. Nicht einmal ihr werdet da zu widersprechen wagen. Es haben vielmehr die einen mehr, die anderen weniger die Gebote befolgt. Wenn es sich nun zeigt, daß diejenigen, welche unter diesem Gesetze sind, deshalb, weil sie nicht alles befolgt haben, unter dem Fluche stehen, wird es dann nicht selbstverständlich sein, daß noch vielmehr alle Heiden dem S. 157 Fluche unterworfen sind, da sie Götzendienst, Knabenschänderei und die anderen Laster begehen? 2. Wenn nun der Vater aller wollte, daß sein Christus den Fluch aller aus Liebe zu den Menschen einer jeden Generation auf sich nehme, wenn er zugleich wußte, er werde ihn nach seinem Kreuzigungstode wieder auferwecken, warum redet ihr so, als wäre er, der dem Willen des Vaters entsprechend das Leiden auf sich nahm, verflucht worden? Warum klagt ihr nicht vielmehr über euch selbst?
Obschon nämlich der Vater Christi selbst Ursache dieses seines aus Liebe zum Menschengeschlecht ertragenen Leidens ist, habt ihr in dem, was ihr da getan habt2 nicht dem Willen Gottes gedient, so wenig, als ihr ja auch mit der Ermordung der Propheten3 eine fromme Tat vollbracht habt. 3. Es möge keiner von euch behaupten: Wir haben kein Unrecht getan, wenn es der Wille seines Vaters war, daß er solches erduldete, und daß durch seine Striemen das Menschengeschlecht geheilt werde!4. Wenn ihr nun (von diesem Willen des Vaters) redet, aber eure Sünden bereut, erkennet, daß Jesus der Christus ist, und dessen Gebote befolget, dann werden, wie ich oben sagte5, eure Sünden nachgelassen werden. 4. Wenn ihr jedoch Jesus selbst und die, welche an ihn glauben, verfluchet und sie tötet, sofern ihr die Macht dazu habet, soll dann nicht gerade dafür, daß ihr an Jesus Hand angelegt habt, von euch wegen eurer Ungerechtigkeit, Sündhaftigkeit, vollständigen Hartherzigkeit und Verständnislosigkeit Rechenschaft gefordert werden?