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1. In dem Psalme heißt es aber weiter also: ‚Auf Dich haben gehofft unsere Väter, sie haben gehofft, und du hast sie erlöst; zu Dir haben sie gerufen, und sie wurden gerettet; auf Dich haben sie ihr Vertrauen gesetzt, und nicht wurden sie zuschanden. Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und des Volkes Verachtung.’ Die Väter, welche nach diesen Worten auf Gott hofften und von ihm gerettet wurden, sind nun offenbar die, welche auch Väter der Jungfrau waren, durch welche Jesus Mensch wurde und geboren wurde. Er gesteht, ebenfalls von Gott gerettet zu werden, und in seinem Tun rühmt er sich fürwahr nicht eigenen Willens und eigener Kraft. 2. Da er auf Erden war, zeigte er dieses Verhalten, als ihn jemand ‚Guter Lehrer’ anredete. Da antwortete er1 : ‚Was nennst du mich gut? Einer ist gut, mein Vater im Himmel.’
Mit den Worten: ‚Ich bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und des Volkes Verachtung’, sagte er vorher, was vor aller Augen ist und ihm geschieht. Zum Spotte sind nämlich wir, die wir an Jesus glauben, überall; des Volkes Verachtung ist er S. 165 aber, weil er von eurem Volke verachtet und entehrt, all das erduldete, was ihr ihm bestimmt habt.
3. Mit den folgenden Worten: ‚Alle, die mich sahen, spotteten über mich, schwätzten mit den Lippen und schüttelten das Haupt: auf den Herrn hat er gehofft, er möge ihn befreien, ihn erlösen, da er Gefallen an ihm hat!’ wurde vorher gesagt, daß ihm so geschehen werde. Diejenigen nämlich, welche ihn am Kreuze sahen, schüttelten sämtlich das Haupt2, verzerrten die Lippen und unter Nasenrümpfen sagten sie einer wie der andere spöttisch die auch in den Denkwürdigkeiten seiner Apostel niedergeschriebenen Worte3 : ‚Zum Sohne Gottes hat er sich gemacht, er steige herab und wandle! Gott möge ihn erlösen!’