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Œuvres Tatien le Syrien (120-173) Oratio ad Graecos

Traduction Masquer
Rede an die Bekenner des Griechentums (BKV)

20.

(1) Auch wenn ihr euch durch Arzneien heilen laßt (ich will dir das nachsichtig hingehen lassen1), muß man wenigstens Gott das Zeugnis geben. Noch zieht uns ja die Welt herab und Schwäche ist’s, die uns die Materie aufsuchen heißt. (2) Nachdem die Seele ihre Flugkraft, den vollkommenen Geist, durch die Sünde verwirkt hatte2, flatterte sie ängstlich wie ein junger Vogel und fiel zu Boden; und da sie also die Verbindung mit dem Himmel verloren hatte, begann sie die Gemeinschaft mit den niederen Dingen zu wünschen3. (3) Verstoßen wurden die Dämonen, ausgetrieben wurden die ersten Menschen4: jene wurden vom Himmel herabgestürzt, diese von der Erde vertrieben, aber nicht von der heute bestehenden, sondern aus einer, die besser eingerichtet S. 227 war als die gegenwärtige5. Daher müssen wir in dem sehnsüchtigen Streben nach dem ursprünglichen Zustande alles abwerfen, was uns hindern kann. (4) Nicht unendlich, o Mensch, ist der Himmel, sondern endlich und begrenzt. Was über ihm liegt, die besseren Welten6, die haben keinen Wechsel der Jahreszeiten, durch die allerlei Krankheiten verursacht werden: dort herrscht überall mildes Klima, ununterbrochen währen der Tag und ein Licht, zu dem kein irdischer Mensch zukommen kann7. (5) Die Verfasser von Erdbeschreibungen haben, soweit das ein Mensch vermag, Schilderungen der Länder gegeben; da sie aber von dem, was darüber hinaus liegt, nichts zu erzählen vermochten, weil hier keine Anschauung möglich ist, so faselten sie in ihren Erklärungsversuchen von Ebbe und Flut, von Meeren, deren eines lauchgrün, das andere schlammig sei, von Erdstrichen mit glühender Hitze oder eisiger Kälte. (6) Wir aber haben, was wir nicht wissen können, durch die Propheten8 gelernt, die in dem festen Gauben, daß gemeinsam mit der Seele der Geist, der himmlische Harnisch unserer Sterblichkeit9, dereinst die Unsterblichkeit erwerben werde, das voraussagten, was die übrigen Seelen nicht erkannten. (7) Möglich aber ist es für jeden, der entblößt ist, jenes Kleinod (den himmlischen Harnisch) zu erlangen und so zur ursprünglichen Gemeinschaft (der Seele mit dem Geiste)10 zurückzukehren.


  1. S. Anmerkung zu Kap. XVIII 2. ↩

  2. Vgl. Kap. XIII 5. ↩

  3. Geffcken ZgrA. S. 106 erinnert an die analoge Schilderung im Hymnus der Naaßener. ↩

  4. Vgl. Kap. VII 5. ↩

  5. Die Vorstellung kongruiert mit den griechisch-römischen Mythen vom Goldenen Zeitalter und Reiche Saturns. ↩

  6. αἰῶνες οἱ κρείττονες kling an die Terminologie der Gnostiker an, vgl. zu § 2 und Kap. XIII 4. ↩

  7. Vgl. 1Tim. 6,16. ↩

  8. Vgl. Kap. XII 6; 11; XXXVI 4. ↩

  9. Vgl. Kap. XIII; XVI 6. ↩

  10. *Mißvertsnaden von Gröne, Harnack und Puech: s. Kap. XII 1 und XIII 5; συγγένειαν ist hier in anderem Sinne gebraucht als συγγενὴς in Kap. V 6 (s. die Anm. z. d. St.). ↩

Edition Masquer
Oratio ad Graecos

20

Κἂν θεραπεύησθε φαρμάκοις (κατὰ συγγνώμην ἐπιτρέπω σοι), τὴν μαρτυρίαν προσάπτειν σε δεῖ τῷ θεῷ. κόσμος γὰρ ἡμᾶς ἔτι καθέλκει, καὶ δι' ἀτονίαν τὴν ὕλην ἐπιζητῶ. πτέρωσις γὰρ ἡ τῆς ψυχῆς πνεῦμα τὸ τέλειον, ὅπερ ἀπορρίψασα διὰ τὴν ἁμαρτίαν ἔπτηξεν ὥσπερ νεοσσὸς καὶ χαμαιπετὴς ἐγένετο, μεταβᾶσα δὲ τῆς οὐρανίου συνουσίας τῶν ἐλαττόνων μετουσίαν ἐπεπόθησεν. μετῳκίσθησαν <γὰρ> οἱ δαίμονες, ἐξωρίσθησαν δὲ οἱ πρωτόπλαστοι· καὶ οἱ μὲν ἀπ' οὐρανοῦ κατεβλήθησαν, οἱ δὲ ἀπὸ γῆς μὲν ἀλλ' οὐκ ἐκ ταύτης, κρείττονος δὲ τῆς ἐνταυθοῖ διακοσμήσεως. καὶ χρὴ λοιπὸν ἡμᾶς ἐπιποθήσαντας τὸ ἀρχαῖον παραιτήσασθαι πᾶν τὸ ἐμποδὼν γινόμενον. οὐκ ἔστι γὰρ ἄπειρος ὁ οὐρανός, ὦ ἄνθρωπε, πεπερασμένος δὲ καὶ ἐν τέρματι· τὰ δὲ ὑπὲρ τοῦτον αἰῶνες οἱ κρείττονες οὐ μεταβολὴν ὡρῶν ἔχοντες, δι' ὧν ποικίλαι νόσοι καθίστανται, πάσης δὲ εὐκρασίας μετειληφότες ἡμέραν ἔχουσι διαμένουσαν καὶ φέγγος τοῖς ἐντεῦθεν ἀνθρώποις ἀπρόσιτον. οἱ μὲν οὖν τὰς γεωγραφίας ἐκπονέσαντες, μέχρις ἦν δυνατὸν ἀνθρώπῳ, τῶν χωρίων· τὴν ἀναγραφὴν ἐποιήσαντο, τὰ δ' ἐπέκεινα λέγειν οὐκ ἔχοντες διὰ τὸ ἀδύνατον τῆς θεωρίας ἀμπώτεις ᾐτιάσαντο καὶ θαλασσῶν τὴν μὲν πρασώδη, τὴν δὲ πηλώδη, τόπων δὲ τῶν μὲν τὸ ἔκπυρον, τῶν δὲ τὸ ψυχρὸν καὶ [δια]πεπηγός. ἡμεῖς δὲ τὰ ὑφ' ἡμῶν ἀγνοούμενα διὰ προφητῶν μεμαθήκαμεν, οἵτινες ἅμα τῇ ψυχῇ πεπεισμένοι ὅτι πνεῦμα τὸ οὐράνιον ἐπένδυμα τῆς θνητότητος τὴν ἀθανασίαν κεκτήσεται τὰ ὅσα μὴ ἐγίνωσκον αἱ λοιπαὶ ψυχαί, προὔλεγον. δυνατὸν δὲ παντὶ γυμνητεύοντι κτήσασθαι τὸ ἐπικόσμημα καὶ πρὸς τὴν συγγένειαν τὴν ἀρχαίαν ἀναδραμεῖν.

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