7. Jetzt zeigt ihn uns der Glaube, nach der Auferstehung werden wir ihn sehen.
Das ist mein Gott, der Herr des Alls, der allein den Himmel ausgespannt und die Breite der Erde festgestellt, der den Grund des Meeres aufwühlt und seine Wogen brausen macht1, der über die Gewalt des Meeres gebietet und seine brausenden Wogen besänftigt2, der die Grundfesten der Erde über den Wassern gelegt hat3 und ihr den nährenden Odem gegeben, dessen S. 18 Odem allem das Leben gibt, der diesen Odem nur zurückzuhalten braucht, und alles wird vergeben4. Dessen5 Odem redest du, dessen Odem atmest du, und diesen Gott kennst du nicht, o Mensch! Das ist die Folge der Blindheit deiner Seele und der Verhärtung deines Herzens. Doch du kannst geheilt werden, wenn du willst. Überlasse dich dem Arzte, und er wird dir an den Augen des Geistes und des Herzens den Star stechen. Wer ist der Arzt? Es ist Gott, der da heilt und lebendig macht durch sein Wort und seine Weisheit. Durch sein Wort und seine Weisheit hat Gott alles erschaffen, denn „durch sein Wort sind die Himmel gefestigt worden, und durch seinen Geist all ihre Kraft“6. Ganz gewaltig ist seine Weisheit. „Durch seine Weisheit hat Gott die Erde grundgelegt, er hat die Himmel zugerichtet durch seine Klugheit; mit Kenntnis wurde der tiefe Abgrund gebildet und strömten die Wolken ihr Naß“7. Wenn du das bedenkst, o Mensch, dabei rein, gerecht und heilig lebst, dann kannst du Gott sehen. Vor allem aber halte zuvörderst Einkehr in deinem Herzen der Glaube und die Furcht Gottes, dann wirst du diese Dinge verstehen. Wenn du die Sterblichkeit wirst abgelegt und die Unsterblichkeit angezogen haben, dann wirst du Gott in entsprechender Weise schauen. Denn Gott wird deinen Leib auferwecken, unsterblich mit deiner Seele, und dann wirst du, selbst unsterblich geworden, den Unsterblichen schauen, wenn du jetzt an ihn glaubst; und dann wirst du auch erkennen, daß du mit Unrecht ihn gelästert hast.