Übersetzung ausblenden
Gegen die Häresien (BKV)

1.

Viel wahrscheinlicher und annehmbarer sprach über die Erschaffung der Welt einer von den alten Lustspieldichtern, ein gewisser Antiphanes, in seiner Theogonie. Dieser läßt aus der Nacht und der Stille das Chaos hervorgehen, aus dem Chaos und der Nacht den Eros, aus diesem das Licht, und darauf folgt das übrige erste Geschlecht der Götter. Auf diese folgt wiederum das zweite Geschlecht der Götter und die Erschaffung der Welt, und alsdann läßt er den Menschen von den zweiten Göttern gebildet werden. Diese Dichtung nahmen jene auf, erörterten sie wie einen natürlichen Vorgang und veränderten nur die Namen, indem sie dies für den Anfang der Weltschöpfung und Emanation ausgaben. Nacht und Stille nannten sie Bythos und Sige; für das Chaos setzten sie den Nous ein, für den Eros, durch den nach dem Lustspieldichter alles übrige angeordnet sein soll, nahmen sie den Logos, für die ersten und höchsten Götter bildeten sie die Äonen, für die zweiten Götter außerhalb des Pleroma die zweite Achtheit als ein Produkt ihrer Mutter, und dann lassen sie S. 131in ähnlicher Weise die Erschaffung der Welt und die Gestaltung des Menschen erfolgen, indem sie behaupten, daß nur sie die unaussprechlichen und verborgenen Geheimnisse wüßten. Und doch haben sie nur das sich angeeignet, was überall auf den Schaubühnen von den Komödianten in prunkenden Worten vorgetragen wird, ja tragen das als ihre eigene Lehre vor, obwohl sie nur die Namen geändert haben.

Übersetzung ausblenden
Against Heresies

1.

Much more like the truth, and more pleasing, is the account which Antiphanes, ¹ one of the ancient comic poets, gives in his Theogony as to the origin of all things. For he speaks Chaos as being produced from Night and Silence; relates that then Love ² sprang from Chaos and Night; from this again, Light; and that from this, in his opinion, were derived all the rest of the first generation of the gods. After these he next introduces a second generation of gods, and the creation of the world; then he narrates the formation of mankind by the second order of the gods. These men (the heretics), adopting this fable as their own, have ranged their opinions round it, as if by a sort of natural process, changing only the names of the things referred to, and setting forth the very same beginning of the generation of all things, and their production. In place of Night and Silence they substitute Bythus and Sige; instead of Chaos, they put Nous; and for Love (by whom, says the comic poet, all other things were set in order) they have brought forward the Word; while for the primary and greatest gods they have formed the Aeons; and in place of the secondary gods, they tell us of that creation by their mother which is outside of the Pleroma, calling it the second Ogdoad. They proclaim to us, like the writer referred to, that from this (Ogdoad) came the creation of the world and the formation of man, maintaining that they alone are acquainted with these ineffable and unknown mysteries. Those things which are everywhere acted in the theatres by comedians with the clearest voices they transfer to their own system, teaching them undoubtedly through means of the same arguments, and merely changing the names.