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Gegen die Häresien (BKV)
7.
Wir werden aber auch nicht fehlgehen, wenn wir ebenso von dem Wesen der Materie behaupten, daß Gott sie hervorgebracht hat. Wissen wir doch aus der Schrift, daß Gott die Oberherrschaft über alles besitzt. Woher aber die Materie stammt, oder auf welche Weise sie erschaffen ist, das verrät die Schrift nirgends, noch können wir es erraten, indem wir endlose Vermutungen über Gott aufstellen, denn die Kenntnis dieser Dinge müssen wir Gott überlassen. Ähnlich verhält es sich mit der Frage, warum einige Geschöpfe, wo doch alle von Gott erschaffen sind, seinen Willen übertraten und sich gegen ihn auflehnten, andere aber und bei weitem die meisten ihm treu blieben und im Gehorsam gegen ihren Schöpfer verharren, welcher Natur jene und welcher Natur diese sind. Das muß man Gott und seinem Worte überlassen, zu dem allein er gesprochen hat: „Setze dich zu meiner Rechten, bis daß ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße“1 . Wir aber, die wir auf Erden weilen, sitzen noch nicht neben seinem Throne, Der Geist des Erlösers, der in ihm ist, durchforscht freilich alles, auch die Tiefen Gottes2 . Bei uns aber sind die Gnadengaben verschieden, und die geistlichen Verrichtungen und die Wunderkräfte3 , und solange wir S. 183auf Erden sind, ist, wie der hl. Paulus sagt, Stückwerk unser Erkennen und Stückwerk unser Prophezeien4 . Wie also unser Erkennen beschränkt ist, so müssen wir uns auch in den verschiedenen Fragen dem anvertrauen, der uns stückweise seine Gnade schenkt. Daß den Ungehorsamen das ewige Feuer zubereitet ist, hat der Herr ausdrücklich gelehrt, und bekunden auch die übrigen Schriften; daß er dies als zukünftig voraus gewußt hat, lehrt ebenfalls die Schrift, wie er auch, das ewige Feuer denen zubereitet hat, die ungehorsam sein würden, aber die Ursache ihrer Natur hat keine Schrift berichtet, noch ein Apostel benannt, noch der Herr gelehrt. Also müssen wir auch diese Kenntnis Gott überlassen, wie die Kenntnis des Tages und der Stunde. Wie dürften wir uns soweit versteigen, daß wir Gott nichts überließen, da wir doch nur teilweise die Gnade empfangen haben! Wollen wir suchen, was über uns liegt, und was wir nicht erreichen können, dann müssen wir allerdings zu solcher Kühnheit gelangen, daß wir Gott sezieren und uns stellen, als ob wir das Unauffindbare schon gefunden hätten, und erklären, daß Gott, der Schöpfer des Weltalls, durch die törichten Emanationen seine Wesenheit aus dem Fehltritt und der Unwissenheit erhalten habe, und so gegen Gott selbst eine gottlose Lehre zusammenstellen.
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Against Heresies
7.
But we shall not be wrong if we affirm the same thing also concerning the substance of matter, that God produced it. For we have learned from the Scriptures that God holds the supremacy over all things. But whence or in what way He produced it, neither has Scripture anywhere declared; nor does it become us to conjecture, so as, in accordance with our own opinions, to form endless conjectures concerning God, but we should leave such knowledge in the hands of God Himself. In like manner, also, we must leave the cause why, while all things were made by God, certain of His creatures sinned and revolted from a state of submission to God, and others, indeed the great majority, persevered, and do still persevere, in [willing] subjection to Him who formed them, and also of what nature those are who sinned, and of what nature those who persevere,--[we must, I say, leave the cause of these things] to God and His Word, to whom alone He said, "Sit at my right hand, until I make Thine enemies Thy footstool." 1 But as for us, we still dwell upon the earth, and have not yet sat down upon His throne. For although the Spirit of the Saviour that is in Him "searcheth all things, even the deep things of God," 2 yet as to us "there are diversities of gifts, differences of administrations, and diversities of operations;" 3 and we, while upon the earth, as Paul also declares, "know in part, and prophesy in part." 4 Since, therefore, we know but in part, we ought to leave all sorts of [difficult] questions in the hands of Him who in some measure, [and that only,] bestows grace on us. That eternal fire, [for instance,] is prepared for sinners, both the Lord has plainly declared, and the rest of the Scriptures demonstrate. And that God foreknew that this would happen, the Scriptures do in like manner demonstrate, since He prepared eternal fire from the beginning for those who were [afterwards] to transgress [His commandments]; but the cause itself of the nature of such transgressors neither has any Scripture informed us, nor has an apostle told us, nor has the Lord taught us. It becomes us, therefore, to leave the knowledge of this matter to God, even as the Lord does of the day and hour [of judgment], and not to rush to such an extreme of danger, that we will leave nothing in the hands of God, even though we have received only a measure of grace [from Him in this world]. But when we investigate points which are above us, and with respect to which we cannot reach satisfaction, [it is absurd 5 ] that we should display such an extreme of presumption as to lay open God, and things which are not yet discovered, 6 as if already we had found out, by the vain talk about emissions, God Himself, the Creator of all things, and to assert that He derived His substance from apostasy and ignorance, so as to frame an impious hypothesis in opposition to God.