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Werke Irenäus von Lyon (130-202) Contra Haereses

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Gegen die Häresien (BKV)

2.

S. 217Doch damit heilen sie keinen, noch machen sie ihn lebendig, sondern erschweren und vermehren vielmehr ihre eigne Unwissenheit. Viel wahrhaftiger als sie erweist sich das Gesetz, das jeden verdammt, der einen Blinden am Wege in die Irre schickt1 . Die Apostel nämlich, die gesendet wurden, um die Irrenden aufzusuchen, den Blinden das Gesicht und den Kranken Heilung zu bringen, redeten gewiß nicht mit ihnen nach ihrer vorgefaßten Meinung, sondern gemäß der Offenbarung der Wahrheit. Handelt jemand recht, wenn er Blinden, die schon am Rande eines Abgrundes wandeln, rät, jenen höchst gefährlichen Weg fortzusetzen, gleich als ob er der rechte wäre und sie auf ihm glücklich zum Ziel kommen würden? Oder welcher Arzt, der einen Kranken heilen will, wird nach den Gelüsten der Kranken handeln, statt nach den Vorschriften der Heilkunde? Daß aber der Herr wie ein Arzt zu den Kranken gekommen ist, das bezeugt er selbst mit den Worten: „Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, die Gerechten zur Buße zu rufen, sondern die Sünder“2 . Wie sollen sonst die Kranken zu Kräften kommen und die Sünder Buße tun? Vielleicht indem sie in demselben Zustand verharren, oder indem sie im Gegenteil eine große Veränderung und Umkehr des früheren Lebenswandels vornehmen, durch den sie keine kleine Krankheit und nicht wenige Sünden sich zugezogen haben? Die Unwissenheit aber, die Mutter von diesem allen, wird durch die Erkenntnis ausgetrieben. Deshalb brachte der Herr seinen Schülern die Erkenntnis; durch sie heilte er die Kranken und hielt die Sünder von der Sünde zurück. Nicht also sprach er zu ihnen nach ihrer früheren Meinung, noch antwortete er den Fragenden nach ihrem Vorurteil, sondern nach der Lehre des Heils, ohne Verstellung und ohne Ansehen der Person.


  1. Dtn. 27,18 ↩

  2. Lk. 5,31 f. ↩

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Against Heresies

2.

Such [a line of conduct] belongs not to those who heal, or who give life: it is rather that of those bringing on diseases, and increasing ignorance; and much more true than these men shall the law be found, which pronounces every one accursed who sends the blind man astray in the way. For the apostles, who were commissioned to find out the wanderers, and to be for sight to those who saw not, and medicine to the weak, certainly did not address them in accordance with their opinion at the time, but according to revealed truth. For no persons of any kind would act properly, if they should advise blind men, just about to fall over a precipice, to continue their most dangerous path, as if it were the right one, and as if they might go on in safety. Or what medical man, anxious to heal a sick person, would prescribe in accordance with the patient's whims, and not according to the requisite medicine? But that the Lord came as the physician of the sick, He does Himself declare saying, "They that are whole need not a physician, but they that are sick; I came not to call the righteous, but sinners to repentance." 1 How then shall the sick be strengthened, or how shall sinners come to repentance? Is it by persevering in the very same courses? or, on the contrary, is it by undergoing a great change and reversal of their former mode of living, by which they have brought upon themselves no slight amount of sickness, and many sins? But ignorance, the mother of all these, is driven out by knowledge. Wherefore the Lord used to impart knowledge to His disciples, by which also it was His practice to heal those who were suffering, and to keep back sinners from sin. He therefore did not address them in accordance with their pristine notions, nor did He reply to them in harmony with the opinion of His questioners, but according to the doctrine leading to salvation, without hypocrisy or respect of person.


  1. Luke v. 31, 32.  ↩

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Against Heresies
Gegen die Häresien (BKV)
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Introductory Note to Irenaeus Against Heresies

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