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Gegen die Häresien (BKV)
5.
Das verkündeten die Propheten prophetisch. Einige aber, die überhaupt nicht wissen, was eine Prophetie ist, behaupten nun, daß der Vater, der von den Propheten gesehen wurde, mit dem unsichtbaren Allvater nicht identisch sei. Eine Prophetie ist nämlich die Verkündigung künftiger Dinge, d. h. die Vorhersage dessen, was später sein wird. Es verkündeten also die Propheten im voraus, daß Gott von den Menschen gesehen werden wird, wie auch der Herr sagte: „Selig, die reinen Herzens, denn sie werden Gott sehen“1 . In seiner Größe aber und wunderbaren Herrlichkeit „wird niemand Gott sehen und leben“2 , denn unfaßbar ist der Vater. In seiner Liebe und Freundlichkeit aber läßt er sich, weil er alles kann, von denen sehen, die ihn lieben, wie es die Propheten verkündeten. Denn „was unmöglich ist bei den Menschen, ist möglich bei Gott“3 . Aus sich selbst nämlich sieht der Mensch Gott nicht. Wenn er es aber will, wird er von den Menschen gesehen, von denen er es will, wann und wie er es will. Denn Gott vermag alles. Ehemals wurde er im Geiste prophetisch geschaut, dann durch den Sohn, wie es angenommenen Kindern zukommt, schließlich wird er gesehen werden im Himmelreiche als Vater. Denn der Geist bereitet den Menschen vor im Sohne Gottes, der Sohn führt ihn hin zum Vater, der Vater aber schenkt ihm Unverweslichkeit zum ewigen Leben, das jedem deswegen zuteil wird, weil er Gott schaut. Denn wie die, welche das S. 387Licht schauen, in dem Lichte sind und an seinem Glanze teilnehmen, so sind die, welche Gott schauen, in Gott und haben teil an seiner Herrlichkeit. Diese Herrlichkeit aber macht sie lebendig, denn das Leben empfangen, die Gott schauen. Und auf diese Weise macht sich der Unfaßbare und Unbegreifbare und Unsichtbare sichtbar, begreifbar und faßbar für die Gläubigen, damit er lebendig macht, die ihn durch den Glauben fassen und schauen. Denn wie seine Größe unerforschbar ist, so ist seine Güte unaussprechbar, durch die er sich sehen läßt und Leben verleiht denen, die ihn sehen. Denn zu leben ohne das Leben ist unmöglich; die Subsistenz des Lebens aber kommt her von der Teilnahme an Gott. An Gott aber teilnehmen, heißt ihn schauen und seine Güter genießen.
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Against Heresies
5.
These things did the prophets set forth in a prophetical manner; but they did not, as some allege, [proclaim] that He who was seen by the prophets was a different [God], the Father of all being invisible. Yet this is what those [heretics] declare, who are altogether ignorant of the nature of prophecy. For prophecy is a prediction of things future, that is, a setting forth beforehand of those things which shall be afterwards. The prophets, then, indicated beforehand that God should be seen by men; as the Lord also says, "Blessed are the pure in heart, for they shall see God." 1 But in respect to His greatness, and His wonderful glory, "no man shall see God and live," 2 for the Father is incomprehensible; but in regard to His love, and kindness, and as to His infinite power, even this He grants to those who love Him, that is, to see God, which thing the prophets did also predict. "For those things that are impossible with men, are possible with God." 3 For man does not see God by his own powers; but when He pleases He is seen by men, by whom He wills, and when He wills, and as He wills. For God is powerful in all things, having been seen at that time indeed, prophetically through the Spirit, and seen, too, adoptively through the Son; and He shall also be seen paternally in the kingdom of heaven, the Spirit truly preparing man in the Son 4 of God, and the Son leading him to the Father, while the Father, too, confers [upon him] incorruption for eternal life, which comes to every one from the fact of his seeing God. For as those who see the light are within the light, and partake of its brilliancy; even so, those who see God are in God, and receive of His splendour. But [His] splendour vivifies them; those, therefore, who see God, do receive life. And for this reason, He, [although] beyond comprehension, and boundless and invisible, rendered Himself visible, and comprehensible, and within the capacity of those who believe, that He might vivify those who receive and behold Him through faith. 5 For as His greatness is past finding out, so also His goodness is beyond expression; by which having been seen, He bestows life upon those who see Him. It is not possible to live apart from life, and the means of life is found in fellowship with God; but fellowship with God is to know God, and to enjoy His goodness.