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Lukas, der Schüler und Begleiter der Apostel, sagt von einem gewissen Simon aus Samaria, einem Magier, folgendes: „Es war aber ein Mann mit Namen Simon, der zuvor in dieser Stadt Zauberei trieb, das Volk Samariens irre führte und sich für etwas Großes ausgab, dem alle angehangen hatten vom Kleinsten bis zum Größten, sagend: ‚Dieser ist die Kraft Gottes, die da heißt die Große.’ Sie hingen ihm an, weil er sie lange Zeit mit seinen Zaubereien betört hatte“1 . Dieser Simon stellte sich gläubig, weil er meinte, daß auch die Apostel nicht durch Gotteskraft, sondern durch Zauberei die Kranken heilten, und daß durch die Auflegung der Hände die Gläubigen mit dem Hl. Geiste erfüllt S. 69würden durch den von ihnen gepredigten Christus Jesus. Weil er nun glaubte, daß dies durch eine noch größere Kenntnis in der Zauberei geschehe, so bot er den Aposteln Geld, um auch diese Kraft zu empfangen, daß er den Hl. Geist geben könne, welchen er wolle. Da sprach zu ihm Petrus: „Ins Verderben mit deinem Gelde und mit dir, weil du meintest, die Gabe Gottes zu bekommen für Geld! Du hast keinen Anteil daran noch Erwerb, denn dein Herz ist nicht rechtschaffen vor Gott … Denn ich sehe, du bist voll bitterer Galle und in Banden der Ungerechtigkeit“2 . Nun glaubte er erst recht nicht an Gott und begann mit Eifer gegen die Apostel zu streiten. Um gleichfalls zu Ansehen zu gelangen, verlegte er sich noch mehr auf die gesamte Zauberei und versetzte viele Menschen in Erstaunen. Ja, er soll sogar von dem Kaiser Klaudius, zu dessen Zeiten er lebte, mit einem Standbild geehrt worden sein. Dieser Mann nun, der von vielen wie ein Gott verherrlicht wurde, lehrte von sich selbst, er sei unter den Juden als Sohn erschienen, in Samaria als Vater herabgestiegen und bei den übrigen Völkern als der Heilige Geist angekommen. Er sei die allerhöchste Kraft, d. h. der über alles erhabene Vater, and lasse es sich gefallen, unter jedem beliebigen Namen von den Menschen angerufen zu werden.
