• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Irenäus von Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Zweites Buch
4. Kapitel: Zurückweisung des Bythos und des Fehltrittes

2.

Sollten sie nun, hierdurch in die Eng« getrieben, zugeben, daß der Allvater alles umfasse und daß außerhalb des Pleroma nichts mehr sei — es müßte ja sonst durchaus von einem größeren umgrenzt und umschrieben werden — und das „Innerhalb“ und „Außerhalb“ sei nur gesagt wegen der Unkenntnis und Unwissenheit, nicht aber wegen örtlicher Verschiedenheit, in dem S. 103Pleroma aber oder in dem vom Vater umfaßten Raum sei von dem Demiurgen oder von den Engeln all das gemacht, wovon wir Kenntnis hätten, und das werde von der unaussprechlichen Größe umfaßt, wie das Zentrum in einem Kreise oder in der Tunika ein Flecken — so ergibt sich zunächst die Frage: Was muß das für ein Bythos sein, der da zuläßt, daß in seinem Schöße ein Flecken entsteht, und gestattet, daß in seinem Gebiete ein anderer als sein Geist etwas schafft und hervorbringt? Dadurch würde das ganze Pleroma als unwissend hingestellt, da es doch von vornherein den Fehltritt samt den aus ihm entstehenden Folgen hätte verhindern können und nicht dulden durfte, daß in Unwissenheit und Leidenschaft und Irrtum die Schöpfung geschah. Denn wer nachher den Fehler verbessert und ihn wie einen Flecken austilgt, der müßte doch viel eher gleich anfangs darauf achtgeben können, daß in seinem Gebiet kein Fehler vorkommt. Hat er im Anfang zugestanden, daß die Schöpfung so ausfiel, wie sie ausgefallen ist, so mußte das auch für immer so bleiben. Wenn etwas gleich im Anfang nicht verbessert werden kann, wie soll das später geschehen können? Oder wenn die Menschen zur Vollkommenheit berufen sein sollen, wie können dann ihre Urheber, von denen sie gemacht sein sollen, der Demiurg und die Engel, in Unvollkommenheit sein? Und wenn der Allgütige am Ende der Zeiten sich der Menschen erbarmt und ihnen die Vollkommenheit verleiht, dann hätte er sich doch zuerst derer erbarmen müssen, die den Menschen gemacht haben, und denen die Vollkommenheit geben müssen. So wäre dann das Erbarmen auf die Menschen übergegangen, und sie wären aus Unvollkommenen Vollkommene geworden. Wenn er also ihres Werkes sich erbarmte, dann hätte er sich zunächst ihrer erbarmen müssen und nicht zulassen dürfen, daß sie in solche Verblendung gerieten.

pattern
  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Download
  • docxDOCX (461.01 kB)
  • epubEPUB (447.97 kB)
  • pdfPDF (1.60 MB)
  • rtfRTF (1.40 MB)
Übersetzungen dieses Werks
Against Heresies vergleichen
Gegen die Häresien (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Introductory Note to Irenaeus Against Heresies

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung