3.
Trotz dieser Gründe und obwohl sie selbst es sagen, schämen sie sich nicht zu lehren, der jüngere Äon der Zwölfzahl, den sie auch Sophia nennen, habe ohne Zutun seines Gatten, den sie Theletos nennen, in Leidenschaft entbrannt, ohne ihn eine Frucht hervorgebracht, die sie Weib vom Weibe nennen. So weit also reicht ihre Verrücktheit, daß sie über denselben Gegenstand auf das offenkundigste zwei entgegengesetzte Lehren aufstellen. Wenn nämlich der Bythos mit der Sige und der Nous mit der Aletheia und der Logos mit der Zoe und die übrigen ebenso miteinander verbunden sind, wie konnte dann die Sophia ohne ihres Gatten Zutun etwas dulden oder hervorbringen? Wenn aber diese ohne ihn es konnte, dann müssen auch die übrigen Verbindungen der gegenseitigen Trennung und Absonderung fähig sein, was, wie wir oben gezeigt haben, unmöglich ist. Unmöglich hat also die Sophia etwas erlitten ohne ihren Theletos — und wiederum zerfällt in Stücke ihre ganze Behauptung. Die ganze Leidensgeschichte, die sie ohne Zutun ihres Gatten erlitten haben soll, ist also wieder nichts als ein großes erdichtetes Trauerspiel.