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Werke Irenäus von Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Zweites Buch
19. Kapitel: Widersprüche in der Samenlehre

6.

Doch warum hat ihre Mutter, da sie doch diese Engel zusammen mit dem Erlöser schaute, nur jene S. 152Bilder und nicht auch sein Bild empfangen, wo er doch schöner ist als jene? Gefiel er ihr etwa nicht, und empfing sie deswegen nicht bei seinem Anblicke?

Wie aber konnte der Demiurg als vollkommen in seiner Art mit eigner Größe und Gestalt hervorgebracht werden? Das Geistige, das doch tätiger sein muß als das Seelische, emanierte als unvollkommenes Wesen und mußte, um Gestalt, Vollkommenheit und die Fähigkeit zu erlangen, das vollkommene Wort in sich aufzunehmen, in eine Seele hinabsteigen? Wenn es denn aber in irdischen und seelischen Menschen gebildet wird, dann ist es doch nicht mehr das Ebenbild der Engel, die sie auch Lichter nennen, sondern der Menschen auf Erden. Nicht mehr das Ebenbild der Engel wird es haben und ihre Gestalt, sondern der Seelen, in denen es Gestalt empfängt. Wie nämlich das Wasser die Form des Gefäßes annimmt, in welches es gegossen wird, und beim Gefrieren die Gestalt des Gefäßes, in dem es gefriert, und sogar die Seelen die Gestalt ihres Körpers besitzen und sich ihrem Gefäße anpassen, wie wir soeben gesagt haben, so wird auch dieser Same, der im Menschen Festigkeit und Gestalt gewinnt, die Gestalt des Menschen haben und nicht die der Engel. Wie kann also dieser Same nach dem Bilde der Engel sein, der nach dem Bilde der Menschen gestaltet wird? Und wozu mußte das Geistige noch in das Fleisch herniedersteigen? Das Fleisch zwar, wenn es gerettet werden soll, bedarf des Geistes, um in ihm geheiligt und verklärt zu werden, damit „das Sterbliche von dem Unsterblichen verschlungen werde“1 — aber keineswegs bedarf der Geist der irdischen Dinge. Nicht wir heben den Geist, sondern der Geist hebt uns empor.


  1. 2 Kor. 5,4 ↩

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