3.
Weiter kann man das Leiden Christi und das des Äonen nicht gleich oder ähnlich nennen. Der Äon erlitt Auflösung und Verlust, so daß er bei seinem Leiden in Gefahr kam, zugrunde zu gehen. Christus aber, unser Herr, ertrug mutvoll, ein eigentliches Leiden, durch welches er nicht nur nicht in Gefahr geriet, verloren zu gehen, sondern den verlorenen Menschen in seiner Kraft stärkte und zur Unvergänglichkeit wiederherstellte. Der Äon litt, indem er den Vater suchte und ihn nicht finden konnte; unser Herr litt, um die, welche vom Vater abgeirrt waren, zur Erkenntnis und in den Schoß des Vaters zurückzuführen. Jener geriet ins Verderben, weil er die Größe des Vaters suchte? Uns brachte Christus durch sein Leiden die Erlösung, indem er uns die Erkenntnis des Vaters schenkte. Als Frucht seines Leidens brachte der Äon einen, weiblichen, kraftlosen, schwachen, gestaltlosen und untätigen Samen hervor; sein Leiden brachte uns Kraft und Stärke. Indem der Herr durch sein Leiden „in die Höhe fuhr, führte er die Gefangenschaft gefangen, brachte Gaben den Menschen“1 und gab denen, die an ihn glauben, die Kraft, über Schlangen S. 156und Skorpionen und über alle Kraft des Bösen, d. h. über den Fürsten der Apostasie dahinzuschreiten. Unser Herr hat durch sein Leiden den Tod vernichtet, den Irrtum aufgehoben, die Vernichtung unschädlich gemacht und die Unwissenheit vertrieben, er hat das Leben geoffenbart und die Wahrheit gezeigt und Unvergänglichkeit geschenkt. Ihr Äon aber hat dafür die Unwissenheit eingesetzt und ein gestaltloses Wesen geboren, aus dem nach ihnen alle irdischen Werke hervorgingen, der Tod, die Vergänglichkeit, der Irrtum und alles Ähnliche.
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Eph. 4,8 ↩