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Werke Irenäus von Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Zweites Buch
33. Kapitel: Es gibt keine Seelenwanderung

5.

Wenn sie also keine Ahnung hat von dem Vergangenen, sondern alle Kenntnis von den existierenden Dingen hier empfängt, dann war sie auch niemals in anderen Körpern, hat das nicht getan, wovon sie nichts weiß, weiß das nicht, was sie nicht einmal sieht. Vielmehr hat ein jeder von uns seine eigne Seele, wie er auch vermöge göttlicher Anordnung seinen eignen Leib empfängt. Denn Gott ist nicht so arm oder beschränkt, daß er nicht vermöchte, einem jeden seinen eignen Leib, seine eigne Seele, seinen eignen Charakter zu geben. Wenn daher die Zahl, die er selbst bei sich vorherbestimmt hat, voll geworden ist, dann werden alle, die1 eingetragen sind, zum Leben auferstehen und ihre eignen Leiber, ihre eignen Seelen und ihren eignen Geist haben, in dem sie Gott gefielen. Die aber der Strafe würdig sind, werden ihr auch anheimfallen und gleichfalls ihre Seelen und ihre Leiber haben, in denen sie Gott mißfielen. Dann werden sie beide nicht mehr zeugen, noch gezeugt werden, werden weder freien, noch sich freien lassen, damit durch die Vollendung der von Gott vorherbestimmten zueinander abgepaßten Zahl der Menschen die Anordnung des Vaters erfüllt werde.


  1. im Buche des Lebens ↩

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