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Werke Irenäus von Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Zweites Buch
34. Kapitel: Die Unsterblichkeit der Seele

4.

Wie aber der von der Seele belebte Leib nicht die Seele selbst ist, sondern an ihr nur teilhat, solange Gott will, so ist auch die Seele nicht das Leben selbst, sondern nimmt nur teil an dem Leben, das ihr Gott verleiht. Daher spricht das prophetische Wort von dem ersten Menschen: „Er wurde zur lebendigen Seele“1 , indem S. 205es uns lehrte, daß die Seele erst durch die Teilnahme am Leben lebendig wurde; denn etwas anderes ist die Seele und etwas anderes das ihr verliehene Leben. Weil also Gott Leben und Fortdauer verleiht, darum können die Seelen, die zunächst nicht waren, fortdauern, wenn Gott will, daß sie sind und bestehen. Denn Gottes Wille muß alles beherrschen und lenken, alles übrige muß ihm folgen, dienen und gehorchen. — Soviel möge über die Erschaffung und Fortdauer der Seelen gesagt sein.


  1. Gen. 2,17 ↩

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