3.
Daß nämlich Engel und Erzengel, Throne und Herrschaften von dem allerhöchsten Gott durch sein Wort geschaffen und gemacht sind, das hat Johannes deutlich kundgetan. Denn nachdem er von diesem Worte Gottes gesagt hat, daß es im Vater war, fügt er hinzu: „Alles ist durch dasselbe gemacht worden, und ohne dasselbe ist nichts gemacht worden“1 . Und nachdem David alles einzelne, was wir genannt haben, die Himmel und alle ihre Kräfte als Lobpreis Gottes aufgezählt hat, fügt er hinzu: „Er sprach, befahl und es wurde erschaffen, er sprach, und es war gemacht“2 . Wem also befahl er? Dem Worte natürlich, „durch welches die Himmel gefestigt wurden, und durch den Hauch seines Mundes all ihre Kraft“3 . Daß er aber alles aus freiem Willen und nach seinem Gutdünken gemacht hat, bezeugt wiederum derselbe David, indem er sagt: „Unser Gott hat oben im Himmel und auf Erden alles gemacht, wie er es wollte“4 . Schöpfer aber und Geschöpfe, Ursache und Wirkung sind verschiedene Dinge. Er nämlich ist unerschaffen, ohne Anfang und ohne Ende, gebraucht nichts und genügt sich selbst und verleiht allem übrigen das Dasein. Was aber von ihm erschaffen worden ist, hat einen Anfang genommen. Was aber einen Anfang genommen hat, kann auch wieder aufgelöst werden, ist untergeordnet und bedarf dessen, der es erschuf. Also muß auch bei denen, die sich wenn auch nur ein geringes Unterscheidungsvermögen bewahrt haben, ein verschiedener Ausdruck gebraucht werden, so daß der Gott, welcher alles gemacht hat, samt seinem Worte allein rechtmäßig Gott und Herr genannt wird, das Erschaffene aber an diesem Ausdruck keinen Anteil haben noch darauf Anspruch erheben darf, da er allein dem Schöpfer zukommt.