7.
Deswegen setzte er Feindschaft zwischen die Schlange und das Weib und ihren Samen, die sich gegenseitig nachstellen. Der eine sollte in die Fußsohle gebissen werden und über das Haupt des Feindes dahinschreiten, der andere sollte beißen und töten und den Schritt des Menschen aufhalten, bis der verheißene Same käme, sein Haupt zu zertreten, der Sprössling Mariens, von dem der Prophet sagt: „Über die Natter und den Basilisken wirst du gehen, und du wirst zertreten den Löwen und den Drachen“1 . Die Sünde also, die sich wider den Menschen erhob und ausdehnte und ihn kalt machte, die sollte mit der Herrschaft des Todes S. 315ausgetrieben werden, und zertreten werden von ihm in den letzten Zeiten der gegen das Menschengeschlecht anspringende Löwe, d. h. der Antichrist, indem er jenen Drachen, die alte Schlange, anband und der Macht des Menschen, der besiegt worden war, unterwarf, um alle seine Kraft zu zertreten. Adam war aber besiegt worden, indem von ihm alles Leben hinweggenommen worden war; nachdem also der Feind besiegt war, empfing Adam das Leben wieder. Als letzter Feind aber wird der Tod vernichtet2 , der zuerst vom Menschen Besitz ergriffen hatte. Deshalb wird, nachdem der Mensch befreit worden ist, geschehen, was geschrieben steht: „Verschlungen ist der Tod im Siege; wo ist, Tod, dein Sieg? Wo ist, Tod, dein Stachel?“3 Das könnte aber nicht rechtmäßig gesagt werden, wenn nicht jener befreit worden wäre, über den der Tod zuerst herrschte. Seine Rettung nämlich ist die Vernichtung des Todes. Indem also der Herr den Menschen, d. h. den Adam, lebendig machte, wurde der Tod vernichtet.