2.
S. 326Wem aber ist es nicht klar, daß der Herr seinen Jüngern nicht befohlen hätte, einen Gott anzuerkennen und diesen allein Vater zu nennen, wenn er viele Väter und Götter gekannt hätte? Vielmehr unterschied er die, welche nur dem Worte nach Götter sind, von dem, welcher in Wahrheit Gott ist, damit sie in seiner Lehre nicht irrten und die beiden Begriffe vertauschten. Wenn er uns nun befiehlt, nur einen Vater und Gott zu nennen1 , selbst aber noch andere Väter und Götter in demselben Sinne bekennt, dann stimmen seine Worte offenbar mit den Taten nicht überein. So macht es aber kein guter Lehrer, sondern nur ein Neidhammel und Verführer. Dann würden auch die Apostel als Übertreter des Gebotes sich erweisen, wenn sie den Weltenschöpfer als Gott und Herrn und Vater bekennen, wie wir gezeigt haben, wo er doch nicht der einzige Gott und Vater ist. Jesus aber wäre der Urheber und Lehrer dieser Übertretung, da er ihnen befohlen hat, nur einen Vater zu nennen, und ihnen den Zwang auferlegte, den Weltenschöpfer als ihren Vater zu bekennen, wie gezeigt worden ist.
-
Joh. 10,35 ↩