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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Irénée de Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Viertes Buch
9. Kapitel: Die Einheit der beiden Testamente

2.

S. 347„Mehr nämlich“, sprach er, „als der Tempel ist hier“1 . Von mehr und weniger ist aber nicht die Rede bei Dingen, die unter sich keine Verbindung haben oder gar entgegengesetzter Beschaffenheit sind und gegeneinander kämpfen, sondern bei solchen, welche dieselbe Wesenheit besitzen und miteinander in Beziehung stehen, also nur durch die Menge und Größe sich voneinander unterscheiden, wie Wasser von Wasser, Licht von Licht und Gnade von Gnade. Höher steht aber das Gesetz zur Freiheit als das frühere zur Knechtschaft, und deshalb galt es nicht bloß einem Volke, sondern wurde auf die ganze Welt ausgedehnt. Der nämliche Herr ist es also, der mehr als der Tempel ist, und mehr als Salomon und mehr als Jonas den Menschen schenkt, seine Gegenwart nämlich und die Auferstehung von den Toten; doch Gott läßt er unverändert und keinen andern Vater predigt er, sondern immer denselben, der immer mehr seinen Hausgenossen zuteilen kann, und wenn ihre Gottesliebe wächst, mehr und größere Gaben ihnen verleiht, wie auch der Herr seinen Jüngern sagte: „Größeres als dies werdet ihr sehen“2 . Und Paulus spricht: „Nicht als ob ich es schon empfangen hätte oder gerechtfertigt wäre oder schon vollkommen bin. Denn teilweise wissen wir und teilweise verkünden wir. Wenn aber das Vollkommene gekommen ist, dann wird aufhören das Stückwerk“3 . So werden wir also, wenn das Vollkommene kommt, nicht einen anderen Vater sehen, sondern den, nach dessen Anschauung wir uns jetzt sehnen. „Denn glücklich sind, die reinen Herzens sind, weil sie Gott sehen werden“4 . Auch keinen andern Christus oder Sohn Gottes dürfen wir erwarten, sondern den aus Maria der Jungfrau, der für uns gelitten hat, an den wir glauben, und den wir lieben. So spricht auch Isaias: „Und sagen werden sie an jenem Tage: Siehe, das ist der Herr, unser Gott, auf den wir gehofft haben, und wir frohlocken in unserm Heile“5 . Und Petrus schreibt S. 348in seinem Briefe: „Da ihr ihn, ohne ihn zu sehen, liebet, und an ihn, ohne ihn jetzt zu sehen, glaubet, so werdet ihr euch freuen in unaussprechlicher Freude“6 . Auch keinen andern Geist werden wir empfangen als den, welcher in uns ist und der da ruft: „Abba, Vater“7 . Und in ebendiesem werden wir wachsen und zunehmen, damit wir nicht mehr „durch einen Spiegel und rätselhaft, sondern von Angesicht zu Angesicht“8 Gottes Geschenke genießen. Ebenso haben auch wir, die wir mehr als den Tempel und Salomon empfangen, nämlich die Ankunft des Sohnes Gottes, keinen andern Gott kennen gelernt als den Urheber und Schöpfer des Weltalls, als den, welcher uns von Anfang an gezeigt wurde, und keinen andern Christus als Sohn Gottes außer dem, der von den Propheten verkündet wurde.


  1. Mt 12,6 ↩

  2. Joh. 1,50 ↩

  3. 1 Kor. 13,9 f. ↩

  4. Mt. 5,8 ↩

  5. Jes. 25,9 ↩

  6. 1 Petr. 1,8 ↩

  7. Röm. 8,15 ↩

  8. 1 Kor. 13,12 ↩

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