4.
Darum sagt die Schrift: „Diese Worte sprach der Herr zu der ganzen Versammlung der Söhne Israels auf dem Berge, und er fügte nichts hinzu“1 ; denn nichts gebrauchte er von ihnen, wie wir bereits gesagt haben. Und wiederum spricht Moses: „Und nun, Israel, was fordert der Herr, dein Gott von dir, als daß du den Herrn deinen Gott fürchtest, auf allen seinen Wegen wandelst, und ihn liebst und dem Herrn deinem Gott dienest aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele?“2 Dies machte den Menschen herrlich und verlieh ihm das, was ihm fehlte, d. h, die Freundschaft Gottes; Gott aber gab es nichts, denn Gott gebrauchte nicht die Liebe des Menschen. Dem Menschen aber fehlte die Herrlichkeit Gottes, die er auf keine andere Weise erreichen konnte als durch den Gehorsam gegen Gott. Und deswegen spricht Moses abermals: „Erwähle das Leben, damit du lebest, du und dein Same; zu lieben den Herrn, deinen Gott, auf seine Stimme zu hören, und ihn zu ergreifen, das ist dein Leben und die Verlängerung deiner Tage“3 . Um für dieses Leben den Menschen zu erziehen, sprach der Herr durch sich selber die Worte des Dekalogs zu allen in gleicher Weise, und darum dauern sie gleicher Weise auch bei uns fort, indem sie Ausdehnung und Erweiterung, nicht aber Aufhebung durch seine Ankunft empfangen.