2.
Ihnen könnte man gerechterweise entgegenhalten, was die Schrift zu verstehen gibt: Warum erhebt ihr eure Gedanken über Gott, ihr unvernünftigen Toren? Ihr habt gehört, „daß die Himmel gemessen sind in S. 382seiner Hand“1 . Sagt mir denn doch das Maß und gebt mir an die unaussprechliche Menge der Ellen! Setzt mir auseinander die Fülle und Breite und Länge und die Höhe, den Anfang und das Ende der Abmessung, was des Menschen Herz nicht begreift noch versteht! Denn wahrhaft groß sind die himmlischen Schatzkammern; unausmeßbar im Herzen ist Gott und unbegreiflich im Gemüte, der die Erde mit seiner Faust umfaßt. Wer überschaut das Maß seiner Rechten, wer kennt seinen Finger, wer versteht seine Hand, die das Unermeßliche mißt, die mit ihrem Maße das Maß der Himmel mißt und mit der Faust die Erde samt ihren Abgründen umschließt, die in sich enthält die Breite und Weite, die Tiefe nach unten, die Höhe nach oben, für die gesamte sichtbare, hörbare, erkennbare und unsichtbare Schöpfung? „Über allem Anfang und aller Macht und Herrschaft und jedem Namen, der genannt wird“2 , höher als alles, was gemacht und erschaffen ist, steht Gott. Er erfüllt die Himmel und durchschaut die Abgründe und ist mit einem jeden von uns. „Ich bin ein Gott, der nahe ist“, spricht er nämlich, „und nicht ein Gott aus der Ferne. Wenn ein Mensch sich im Verborgenen verbirgt, soll ich ihn nicht sehen?“3 Seine Hand umfaßt ja alles, sie erleuchtet die Himmel und das, was unter dem Himmel ist, sie „erforschet Nieren und Herzen“4 , ist in unserem Verborgenen und Geheimen und nährt uns offenkundig und erhält uns.