2.
Als daher Philippus den Eunuchen der Königin von Äthiopien bei dem Lesen der Stelle fand: „Wie ein Schaf ist er zum Schlachten geführt, und wie ein Lamm stumm vor dem, der es schert, so tat er seinen Mund nicht auf. In der Erniedrigung ist weggenommen sein Gericht“1 und alles, was der Prophet weiter über sein Leiden, über seine Ankunft im Fleische, über die Schmach, die ihm zugefügt wurde von denen, die nicht an ihn glaubten, berichtet hat, da bewog er ihn leicht S. 401zu glauben, daß Jesus Christus derjenige ist, der unter Pontius Pilatus gekreuzigt wurde und gelitten hat und was sonst der Prophet verkündigte, und daß er der Sohn Gottes ist, der den Menschen das ewige Leben gibt. Und sogleich, nachdem er ihn getauft hatte, verließ er ihn. Denn weiter fehlte dem nichts, der von den Propheten im voraus unterrichtet worden war. Gott Vater und seinen Umgang mit den Menschen kannte er, nur nicht die Ankunft des Sohnes Gottes; nachdem er diese in aller Kürze erfahren hatte, setzte er seinen Weg in Freuden fort als der künftige Herold der Ankunft Christi in Äthiopien. Deshalb gab sich Philippus mit ihm nicht große Mühe, da er von den Propheten in der Furcht Gottes erzogen war. Deswegen haben auch die Apostel, als sie die verlorenen Schafe aus dem Hause Israel sammelten, zu ihnen bloß von den Schriften gesprochen und ihnen gezeigt, daß der gekreuzigte Jesus Christus, der Sohn des lebendigen Gottes sei, und überzeugten eine große Menge, die ja schon die Furcht Gottes hatten, und an einem Tage wurden getauft dreitausend Menschen und dann vier- und fünftausend.
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Jes. 53,7 ↩