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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Irenaeus of Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Viertes Buch
27. Kapitel: Jede Sünde wird nach dem Grade ihrer Schuld bestraft

2.

Deswegen sei der Herr in die Unterwelt hinabgestiegen und habe jenen seine Ankunft verkündet, indem es Nachlassung der Sünden für die gab, die an ihn glaubten. Es glaubten aber an ihn alle, die auf ihn hofften, d. h. die seine Ankunft vorher verkündigten und seinen Anordnungen Folge leisteten, die Gerechten, die Patriarchen und Propheten. Ihnen erließ er ähnlich wie uns ihre Sünden, die wir ihnen nicht weiter anrechnen dürfen, wofern wir nicht die Gnade Gottes verachten. Denn wie jene uns nicht unsere Unenthaltsamkeit anrechneten, die wir begangen haben, bevor Christus in uns sich offenbarte, so dürfen auch wir gerechterweise ihnen das nicht anrechnen, was sie vor der Ankunft Christi sündigten. Denn „alle Menschen entbehren des Ruhmes Gottes“1 ; sie werden aber nicht durch sich selbst gerechtfertigt, sondern durch die Ankunft des Herrn, wenn sie auf sein Licht achten. Zu unserer Besserung aber seien ihre Taten aufgeschrieben, damit wir wüßten, daß erstlich ihr und unser Gott ein und derselbe ist, dem die Sünden nicht gefallen, auch wenn sie von Hochgestellten getan werden, und zweitens, daß wir uns von dem Bösen enthalten. Denn wenn schon die Alten, die uns in den Charismen vorausgingen, und wegen deren der Sohn Gottes noch nicht gelitten hatte, wofern sie irgendwie sündigten und den Lüsten des Fleisches dienten, so große Schmach erlitten haben, was werden dann die erdulden, die jetzt leben und die Ankunft des Herrn verachten und ihren Lüsten dienen? Für jene war der Tod des Herrn Heilung und Erlösung, für die aber, welche jetzt sündigen, wird „Christus schon nicht mehr sterben, denn der Tod wird schon nicht mehr S. 412über ihn herrschen“2 , sondern es wird kommen der Sohn in der Herrlichkeit des Vaters und verlangen von seinen Verwaltern und Haushaltern das Geld, das er ihnen anvertraut hat, mit Zinsen3 , und denen er sehr viel gegeben hat, von denen wird er auch viel verlangen4 . Wir dürfen also nicht, sagt jener Ältere, hoffärtig sein, noch die Alten tadeln, sondern sollen uns fürchten, daß wir, wenn wir nach der Erkenntnis Christi etwas tun, was Gott nicht gefällt, fürder keine Nachlassung der Sünden erhalten, sondern ausgeschlossen werden vom Reiche Gottes. Deshalb habe auch Paulus gesagt: „Wenn er der natürlichen Zweige nicht geschont hat, so könnte er auch wohl deiner nicht schonen, der du, obwohl du ein wilder Ölbaum warst, eingepflanzt bist in das Fett der Olive und ein Genosse wurdest ihres Fettes“5 .


  1. Röm. 3,23 ↩

  2. Röm. 6,3 ↩

  3. Mt. 25,19 ff. ↩

  4. Lk. 12,48 ↩

  5. Röm. 11,21 f. ↩

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Gegen die Häresien (BKV)
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Introductory Note to Irenaeus Against Heresies

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