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Die aber daraus einen Vorwurf ableiten, daß das Volk bei seiner Abreise auf Befehl Gottes all die verschiedenen Gefäße und Kleidungsstücke von den Ägyptern mitgehen ließ1 , aus denen sogar das Zelt in der Wüste gemacht worden ist, die verkennen die gerechten Anordnungen Gottes und klagen sich selbst an, wie auch der Priester sagte. Wenn Gott nämlich in dem vorbildlichen Aufbruch dies nicht gestattet hätte, so könnte auch heute niemand gerettet werden bei unserem Aufbruch, d. h. in dem neuen Glauben, durch den wir aus der Zahl der Heiden herausgehoben sind. Denn uns allen folgt ein großer oder kleiner Besitz, den wir aus dem „Mammon der Ungerechtigkeit“2 erworben haben. Woher ist das Haus, in dem wir wohnen, die Kleider, die wir anhaben, die Gefäße, die wir gebrauchen, und all das übrige, das uns zum täglichen Lebensunterhalt dient, wenn nicht aus dem, was wir noch als Heiden in Habsucht erworben haben oder von heidnischen Eltern, Verwandten oder Freunden, die da ungerecht erwarben, erhalten haben? Davon zu schweigen, dass S. 420wir auch jetzt noch als Gläubige Erwerb suchen. Wer nämlich verkauft und will nicht von dem Käufer gewinnen? Wer aber kauft und will nicht von dem Kaufe einen Nutzen haben? Welcher Handelsmann aber treibt nicht deswegen seinen Handel, um sich davon zu ernähren? Und die Gläubigen am Hofe des Königs, haben sie nicht aus dem Eigentum des Herrschers ihren Unterhalt und gibt nicht jeder von ihnen denen, die nicht haben, soviel er kann? Die Ägypter schuldeten dem jüdischen Volke nicht nur tote Dinge, sondern auch ihr Leben wegen der früheren Güte des Patriarchen Joseph. Was aber schulden uns die Heiden, von denen wir Gewinn und Nutzen ziehen? Was jene mit Mühe herbeischaffen, das gebrauchen wir Gläubige mühelos.
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