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Werke Irenäus von Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Viertes Buch
34. Kapitel: Die Propheten sprachen im Namen des wahren Gottes

4.

Wenn aber jemand als Anwalt der Juden behaupten wollte, daß die Erbauung des Zorobabelischen Tempels nach dem babylonischen Exil und der Auszug des Volkes nach Ablauf der vierzig Jahre der Neue Bund sei, so möge er wissen, daß damals nur ein steinerner Tempel wiedererbaut wurde, wie ja auch das Gesetz, das auf steinernen Tafeln gegeben war, aufbewahrt wurde; ein neuer Bund aber wurde nicht geschlossen, sondern sie gebrauchten das mosaische Gesetz weiter S. 440bis zur Ankunft des Herrn. Von der Ankunft des Herrn aber ging der Neue Bund, der zum Frieden führte, und das lebendigmachende Gesetz über die ganze Erde aus, wie die Propheten verkündet haben: „Von Sion nämlich wird das Gesetz ausgehen und das Wort des Herrn von Jerusalem und viel Volk überführen. Und umschmieden wird man die Schwerter zu Pflugscharen und die Lanzen in Sicheln, und nicht mehr werden sie lernen zu kämpfen“1 . Wenn also ein anderes Gesetz und Wort von Jerusalem ausgehen und so großen Frieden bei allen Völkern, die es aufnehmen, bewirken, und durch diese viel Volk der Torheit überführen soll, dann müssen die Propheten offenbar von dem anderen gesprochen haben. Wenn aber das Gesetz der Freiheit, d. h. das Wort Gottes, von den Aposteln, die von Jerusalem ausgingen, auf der ganzen Erde verkündet wurde und eine so große Veränderung bewirkt hat, daß es aus den kriegerischen Schwertern und Lanzen Pflugscharen und Sicheln gemacht hat, die es reichte zum Ernten, und wenn sie schon nicht mehr verstehen zu kämpfen, sondern „geschlagen, die andere Backe hinhalten“2 , dann haben die Propheten nicht von einem anderen gesprochen, sondern von dem, der es erreicht hat. Das aber ist unser Herr, und in ihm wird das Wort wahr: „Wer den Pflug gemacht, hat auch die Sichel aufgebracht“, d. h. das Wort, welches die erste Menschensaat machte, d. h. die Erschaffung Adams, der sammelt auch in den letzten Zeiten die Frucht. Und deswegen verband es auch den Anfang mit dem Ende, und da er der Herr beider Testamente ist, so zeigte er am Ende den Pflug, Holz mit Eisen verbunden, und reinigte so seine Erde, da das feste Wort, mit dem Fleische verbunden und solcher Gestalt vereint3 , die verwilderte Erde gesäubert hat. Im Anfang aber stellte er die Sichel dar durch Abel, der die Gesamtheit der gerechten Menschen bezeichnete. „Siehe nämlich“, heißt es, „wie der Gerechte umkommt und niemand danach schaut, und die gerechten S. 441Männer werden umgebracht, und niemand beachtet es im Herzen“4 . Dies jedoch wurde in Abel vorausgedacht, von den Propheten verheißen, in dem Herrn aber vollendet, und geradeso verhält es sich mit uns, indem der Körper seinem Haupte nachfolgt.


  1. Jes. 2,3 f.; Mi. 4,2 f. ↩

  2. Mt. 5,39 ↩

  3. Harveys Konjektur [taleis confixus II, 272] mußte abgelehnt werden. ↩

  4. Vgl. Jes. 57,1 ↩

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