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Werke Irenäus von Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Viertes Buch
36. Kapitel: Die Patriarchen, die Propheten und Christus kommen von ein und demselben Gott

5.

Wenn aber jemandem das Gesagte noch nicht genügt, um zu glauben, daß ein und derselbe Vater die Propheten gesandt hat und unsern Herrn, so öffne er die Tür seines Herzens und rufe den Herrn und Lehrer Jesus Christus an und höre was er sagt: „Das Himmelreich ist einem Könige gleich, der seinem Sohne Hochzeit machte und seine Knechte ausschickte, um zusammenzubitten die, welche zur Hochzeit geladen waren. Und da sie nicht gehorchen wollten“, heißt es, „schickte er andere Knechte und ließ sagen: Saget denen, welche geladen sind: Kommet, mein Mahl habe ich bereitet, meine Ochsen und alles Mastvieh ist geschlachtet und alles ist bereit, kommet zur Hochzeit! Jene aber gingen fort und kümmerten sich nicht um ihn, die einen auf ihren Acker, die anderen zu ihrem Geschäft, die übrigen aber ergriffen die Knechte, taten den einen Schmach an und töteten die anderen. Als aber der König es gehört hatte, erzürnte er, und er schickte seine Heere aus und tötete jene Mörder und steckte ihre Stadt in Brand und sprach zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar S. 450bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig. Gehet also hinaus an die Ausgänge der Straßen, und wieviele ihr findet, sammelt zur Hochzeit! Und es gingen aus seine Knechte und sammelten alle, wieviele sie fanden, gute und schlechte, und gefüllt wurde die Hochzeit von den Gästen. Als aber hineinging der König, um die Gäste zu sehen, sah er dort einen Menschen, nicht bekleidet mit dem Hochzeitskleide, und sprach zu ihm: Freund, wie bist du hierher gekommen, da du nicht das Hochzeitskleid hast? Als jener aber verstummte, sprach der König zu den Dienern: Ergreifet ihn an Händen und Füßen und werfet ihn in die äußerste Finsternis, dort wird sein Weinen und Zähneknirschen. Viele nämlich sind berufen, wenige aber auserwählt“1 . Denn deutlich zeigte der Herr auch durch diese seine Worte alles an: daß dieser eine König und Herr der Vater aller ist, wie er von ihm früher sagte: „Du sollst auch nicht bei Jerusalem schwören, weil es die Stadt des großen Königs ist“2 , und daß er von Anfang an seinem Sohne die Hochzeit bereitete und gemäß seiner unendlichen Güte durch seine Knechte die früheren zum Hochzeitsmahle berufen hat, und als jene nicht gehorchen wollten, er wiederum andere Knechte aussandte, um sie zusammenzuberufen. Aber auch so gehorchten sie ihm nicht, sondern steinigten die, welche seinen Ruf überbrachten, und töteten sie. Da vernichtete er jene, indem er seine Heere aussandte, und steckte ihre Stadt in Brand. Alsdann, aber rief er von allen Wegen, d. h. aus sämtlichen Völkern, zu dem Hochzeitsmahle seines Sohnes zusammen, wie er auch durch Jeremias spricht: „Und ich schickte zu euch als meine Knechte die Propheten zu sagen: Bekehret euch ein jeder von seinem so bösen Wege und machet besser eure Werke!“3 Und abermals durch ebendenselben: „Und ich sandte zu euch alle meine Knechte, die Propheten, bei Tage und vor dem Lichte, und sie gehorchten mir nicht, noch spannten sie ihre Ohren. Und du sollst zu ihnen sprechen dieses Wort: Dies Geschlecht, das nicht gehorchte der S. 451Stimme des Herrn, noch Zucht annahm, es verschwand die Treue aus ihrem Munde“4 . Derselbe Herr also, der uns von allen Seiten durch die Apostel berief, der hat auch ehemals durch die Propheten berufen, wie aus den Reden des Herrn gezeigt wird, und keineswegs haben die Propheten, wenn auch anderen Völkern, so doch von einem andern Gott gepredigt als die Apostel; ein and denselben gilt es, wenn diese von dem Herrn sprachen, jene den Vater verkündeten, jene die künftige Ankunft des Gottessohnes meldeten, diese seine bereits erfolgte Ankunft denen verkündeten, die ferne wohnten.


  1. Mt. 22,2 ff. ↩

  2. Ebd. 5,35 ↩

  3. Jer. 35,15 ↩

  4. Jer. 7,25 ff. ↩

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