2.
Denn eitel sind, die da sagen, er sei nur dem Scheine nach erschienen. Nicht dem Scheine nach, sondern auf dem Untergrund der Wahrheit ist dies geschehen. Schien er aber bloß Mensch, ohne Mensch zu sein, so blieb er weder, was er in Wahrheit war — Geist Gottes, da ja der Geist unsichtbar ist, noch war überhaupt eine Wahrheit in ihm, da er das nicht war, was er schien. Wir haben aber schon vorher gesagt, daß Abraham und die übrigen Propheten ihn prophetisch1 schauten, das, was kommen sollte, in Gesichten verkündigend. Wäre er nun derartig erschienen, daß er das nicht war, was er schien, so ist den Menschen wieder nur irgend ein prophetisches Gesicht geworden und man muß noch eine andere Ankunft von ihm erwarten, wo er so sein wird, wie er jetzt nur prophetisch geschaut wird. Das aber würde heißen, wie wir bereits S. 476gesagt haben, daß er nur dem Scheine nach erschienen sei, und daß er nichts aus Maria angenommen habe. Denn nimmer besaß er in Wahrheit Fleisch und Blut, durch das er uns erlöste, wenn er in sich nicht das alte Gebilde Adams zusammenfaßte. Töricht also sind die Valentinianer, die solches lehren, um das Leben des Fleisches zu leugnen und das Geschöpf Gottes zu verwerfen.
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D. h. in einem typischen, einem Scheinleibe ↩