1.
Deutlich zeigt also der Herr, daß der Herr der wahre und einzige Gott ist, der vom Gesetze verkündigt war. Den das Gesetz verkündigt hatte, den zeigte Christus als den Vater, dem seine Jünger allein dienen dürfen. Auch die Aussprüche des Gesetzes widerlegen unsere Gegner, denn das Gesetz befiehlt uns, den Weltenschöpfer als Gott zu loben und ihm allein zu dienen. S. 532Also darf man keinen andern Vater außer diesem, noch über diesem suchen; denn „einer ist Gott, der die Beschneidung aus dem Glauben und die Vorhaut durch den Glauben rechtfertigt“1 . Wäre nämlich über diesem ein anderer vollkommener Vater, dann hätte er nicht durch dessen Worte und Gebote den Satan niedergeworfen. Kann doch eine Unwissenheit nicht durch eine andere aufgehoben werden, ebensowenig wie ein Fehltritt durch den andern wieder gutgemacht werden kann. Wäre also das Gesetz aus der Unwissenheit und dem Fehltritt hervorgegangen, wie hätten seine Aussprüche die Unwissenheit des Teufels aufheben und den Starken besiegen können? Denn nicht von einem Schwächeren oder einem Gleichstarken kann der Starke besiegt werden, sondern nur von dem Stärkeren. Mehr aber als alles vermag das Wort Gottes, das sich im Gesetze vernehmen läßt: „Höre, Israel, der Herr, dein Gott, ist der einzige Gott“2 . Und: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, aus deiner ganzen Seele lieben“3 . Und: „Diesen sollst du anbeten und ihm allein dienen“4 . Durch ebendieselben Aussprüche streckt er im Evangelium den Abfall nieder, besiegt mit des Vaters Stimme den Starken und tut kund, daß seine Aussprüche das Gebot des Gesetzes sind, indem er spricht: „Du sollst den Herrn deinen Gott nicht versuchen“5 . Nicht durch einen fremden, sondern durch den eigenen Ausspruch seines Vaters streckte er den Gegner nieder und besiegte den Starken.