17.
Außerhalb des Paradieses nun erlitten Adam und sein Weib Eva viel schmerzliches Leid und Wirrsal. Voll Trauer, Mühsal und Seufzen war ihr Wandel auf dieser Welt. Denn unter den Strahlen dieser Sonne bebaute jetzt der Mensch die Erde und diese sproßte Dornen und Disteln zur Strafe der Sünde. Dort geschah auch, was geschrieben steht: „Adam erkannte sein Weib und sie empfing und gebar den Kain und nach demselben gebar sie den Abel“1 . Der empörerische Engel, welcher den Menschen zum Ungehorsam verleitet und zum Sünder gemacht hatte und damit die Ursache S. 595 seiner Vertreibung aus dem Paradiese geworden war, begnügte sich nicht mit dem ersten Unheil, sondern wirkte ein zweites unter den beiden Brüdern. Denn er erfüllte nun den Kain mit seinem Geiste und machte ihn zum Brudermörder. So starb Abel von der Hand seines Bruders. Das war das Zeichen, daß nachmals viele bedrängt, verfolgt und ermordet würden, indem die Gottlosen die Gerechten verfolgen und morden2 . Das vermehrte noch den Zorn Gottes. Er verfluchte den Kain und es geschah, daß das ganze von ihm stammende Geschlecht gemäß der Herkunft dem Erzeuger ähnlich wurde. Dem Adam erweckte Gott sodann einen andern Sohn an Stelle des ermordeten Abel.