22.
Nach der Sintflut schloß Gott einen Bundesvertrag mit der ganzen Welt, insbesondere mit allen Lebewesen, mit den vernunftlosen und den Menschen. Derselbe bestimmte, daß nie mehr eine Sintflut alles vernichten solle, was auf der Welt erstanden ist. Dafür gab ihnen Gott ein Zeichen: „Wenn der Himmel von Wolken umhüllt wird, dann wird der [Regen] bogen in der Wolke erscheinen und ich werde meines Bundesvertrages gedenken; und nicht wieder werde ich alle sich regenden Lebewesen auf der Erde durch die Wasserflut vernichten“1 . Bezüglich der Nahrung der Menschen ließ er eine Änderung eintreten, indem er ihnen die Weisung erteilte, Fleisch zu genießen. Vom Urstammvater Adam ab bis zur Sintflut hatten die Menschen nämlich nur von Kräutern und Baumfrüchten sich genährt, Fleischnahrung jedoch war ihnen verwehrt gewesen. Da die drei Söhne des Noe zum Ausgangspunkt des Menschengeschlechts geworden waren, gab ihnen Gott den Segen zur Vermehrung und zum Wachstum und sprach: „Wachset und mehret euch, und erfüllet die Erde und herrschet über sie; Furcht und Schrecken vor euch beseele alle vernunftlosen Lebewesen und alle Vögel des Himmels; sie sollen euch zur Nahrung dienen gleich dem grünen Kraute. Allein Fleisch mit dem Blute des Lebens sollt ihr nicht essen, und euer Blut will ich zurückfordern von allen Tieren und von der Hand des Menschen. Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll zur Vergeltung vergossen werden“2 . Denn nach Gottes Bild ist der Mensch gemacht, und das Bild Gottes ist der Sohn, nach dessen Bild der Mensch geworden ist. Deshalb erschien jener auch in der Fülle der Zeiten, um zu zeigen, wie das Abbild ihm ähnlich ist. Nach diesem Bunde mehrte sich das Menschengeschlecht, fortsprossend aus diesen dreien. Und eine Lippe, d. h. eine Sprache, war auf der Erde.